Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 172. (Quelle)
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Femi, Ludwig (Archivar und Archäolog, geb. zu Bergamo um 1800, gest. ebenda 7. April 1856). Verlor früh seine Eltern und verdankt seine gelehrte Bildung seinem Verwandten Giuseppe Ronchetti, Erzpriester von Nembro, widmete sich dem geistlichen Stande und betrieb nebenbei fleißig Philologie, Inschriftenkunde [173] und Paläographie. Als sein Wohlthäter Ronchetti 1838 starb, hinterließ er ihm seine reiche paläographische und Handschriften-Sammlung. F. legte auch die letzte Hand an den dritten Band des „Codice Diplomatario“, den Ronchetti herausgab, nachdem er den zweiten von Mario Lupo übernommen hatte. Dieser dritte Band umfaßt die Geschichte Bergamo’s von 1428–1528. Als das Municipium von Bergamo für die Bibliothek u. die Sammlungen, welche es besaß, ein schönes Gebäude aufführen ließ, unterzog sich F. nach dessen Vollendung auf vorausgegangene Einladung des Municipiums der Katalogisirung und Aufstellung der reichen Sammlung. Diesem Geschäfte entriß ihn der Tod. Er selbst besaß eine werthvolle Sammlung Diplomatarien, Handschriften, handschriftlicher Codices, und eine Bibliothek mit seltenen und geschätzten Ausgaben als Aldinen, Elzevirs, von Comino u. A.

Giornale di Bergamo (Folio) 1856, Nr. 60: „Necrologia.“