BLKÖ:Fürstenberg, Wilhelm Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Band: 5 (1859), ab Seite: 18. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm von Fürstenberg (Söldnerführer) in der Wikipedia
Wilhelm von Fürstenberg in Wikidata
GND-Eintrag: 118703439, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Fürstenberg, Wilhelm Graf|5|18|}}

17) Wilhelm Graf (geb. 7. Jänn. 1492, gest. 1549). Parteigänger des 16. Jahrhunderts. Erhielt eine, selbst nach Begriffen der damaligen Zeit sehr mangelhafte Erziehung, wurde noch als Knabe (Oct. 1505, also 13 J. alt) der reichen Witwe Ludwigs Grafen v. Blamont, einer Tochter des als Schriftsteller bekannten Herrn von Fay, Bonne (deutsch Jutta) verlobt, bald darauf vermält; trat 1511 in des Kaisers Dienste, in welchen er 1513 die Reigerhut innerhalb der Gränzen der Ortenau und der Herrschaften im Kinzingerthal unter sich hatte; 1515 diente er wieder im kais. Heere, wurde aber beschuldigt, verschiedenen Herren, namentlich dem Hanns Kaspar v. Bubenhofen mit Gift nach dem Leben gestrebt zu haben, welcher Proceß jedoch de dato Ems 1. Sept. 1517 niedergeschlagen wurde. Seit dieser Zeit versuchte es Wilhelm in französischen Diensten, welche er nach verschiedenen Wechselfällen wieder verließ, und 1543 in kais. Dienste trat. Im nämlichen J. 11. Nov. begann er mit einem Heere von 15000 Mann die Beschießung von Luxemburg, welches am 6. August 1544 capitulirte. Im Verlaufe des weiteren Feldzuges gerieth F. [19] in Gefangenschaft der Franzosen (26. Oct. 1544), wurde um ein Lösegeld von 30.000 Kronen im Jänner 1545 befreit, und wollte, als seine Versuche, den Kaiser zur Bezahlung des Lösegeldes zu vermögen, scheiterten, zum schmalkaldischen Bunde übertreten, ohne von Seite desselben jene Aufnahme zu finden, die er erwartet hatte. Dadurch zog er sich die kais. Ungnade zu, in welcher er zu Ortenberg 57 Jahre alt starb. [Vergl.: Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 51. Thl. S. 488.] –