Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Eugen von Savoien
Band: 4 (1858), ab Seite: 112. (Quelle)
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Etzelt, Joseph (Bürger von Wien, Banquier und Vorsteher der Sparcasse in Wien, geb. in Niederösterreich 1769, gest. zu Wien 21. Febr. 1844). Tüchtige mercantilische Kenntnisse und ein gediegener Charakter richteten die Aufmerksamkeit Josephs II. auf Etzelt, von dem er 1785 nach Deutschland geschickt wurde, um das Fabrikswesen kennen zu lernen und dessen Aufschwung im Kaiserstaate anzubahnen. Seit dem Jahr 1793 dem Wiener Handelsgremium einverleibt, wurde er, bis 1804 durch alle [113] Grade vorschreitend, erster Vorsteher desselben. Im Jahr 1806 beauftragte ihn Kaiser Franz mit der Errichtung eines Glückshafens zum Besten eines Wohlthätigkeits-Fondes. Der Reinertrag von 192,242 fl. für die Armen war der Erlös dieses Unternehmens. Im J. 1809 übergab ihm Kaiser Franz 300,000 fl. aus seiner Privatcasse, um damit nach eigenem Ermessen die Aermsten zu unterstützen. Die große goldene Medaille am Bande zeichnete den verdienstvollen Bürger aus. Im nämlichen Jahre betrieb E. mit aller Energie die rasche Errichtung der Landwehre und wendete Zeit und Geld an die Durchführung dieses Gedankens. Im J. 1812 wurde er zur Hofcommission, welche die Abfassung des Handelscodex berieth, beigezogen, 1816 provis. Bankdirector der kaiserl. privil. Nationalbank und 1825 Vorstand der Sparcasse, an deren Gründung E. wesentlichen Antheil hatte. Als Theilnehmer des Central-Vereins zur Unterstützung armer Familien, und überhaupt dem Grundzuge seines Herzens folgend, entwickelte E. eine hochherzige humanistische Thätigkeit und rechtfertigte durch weise Vertheilung reicher Gaben das in ihn gesetzte Vertrauen. Seit dem J. 1815 war E. Hauptmann der Wiener Bürgermiliz.

Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar 1846, Voigt, 8°.) XXII. Jahrg. 1844, I. Thl. S. 179. – Allg. Theaterzeitung von Adolph Bäuerle. XXXVII. Jahrg. (Wien 1844) Nr. 56, S. 234: „Nekrolog.“