BLKÖ:Elmpt, Philipp Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 4 (1858), ab Seite: 26. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Franz Philipp von Elmpt in der Wikipedia
Franz Philipp von Elmpt in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Elmpt, Philipp Freiherr von|4|26|}}

Elmpt, Philipp Freiherr von (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Tammerschein im Jülich’schen 3. Oct. 1724, gest. 5. April 1794 oder 1795). Trat 1740 – 16 Jahre alt – in österreichische Dienste, war vor Ausbruch des 7jährigen Krieges Hauptmann, 1757 Tranchee-Major, kam 1759 zum Generalstabe und zeichnete sich bei Kunersdorf aus. Vor Schweidnitz 1761, in der Nacht vom 30. Sept. auf den 1. Oct. führte er die Grenadiere glücklich zu den Minen, ließ die Pulverwürste, welche zu den geladenen Minen geleitet waren, abschneiden, brachte noch 200 Fässer mit Pulver in eine andere Casematte, wo sie gefahrlos waren u. erleichterte durch diese kluge That wesentlich die Eroberung der Festung. Er wurde dafür in der 7. Promotion (30. April 1762) durch das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens belohnt. 1768 rückte er zum Oberstlieutenant vor, leitete die Mappirung im Banate, focht im bairischen Erbfolgekriege, insbesondere mit Auszeichnung bei Weißkirchen (27. Nov. 1778), wurde Generalmajor und Chef des Generalstabes, als solcher die Aufnahme von Ungarn, Böhmen und Mähren leitend. 1785 wurde E. Festungs-Commandant von Prag und 1789 Feldmarschall-Lieutenant. Seinen einzigen Sohn, Fähnrich im Inf.-Reg. Brechainville Nr. 25, gegenwärtig Feldzeugmeister Wocher, verlor er im Türkenkriege, in der bekannten veteranischen Höhle. E. selbst starb im Alter von 70 Jahren; merkwürdiger Weise wurde sein sehnlichster Wunsch, nicht im Bette zu [27] sterben, erfüllt, denn an seinem Todestage hatte er sich wie gewöhnlich angekleidet, seine Geschäfte geordnet, und wenige Minuten vor seinem Hintritte bemerkte er, daß er sich etwas müde, sonst aber wohl fühle – darauf schlief er für immer ein. Er hatte 16 Feldzüge mitgemacht, 36 Schlachten, 7 wichtigen Belagerungen, kurz allen seit 1740–79 in Deutschland und Italien geführten Kriegen persönlich beigewohnt.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) I. Abth. S. 149 und 1730 [nach diesem gest. 5. April 1794]. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 207 [nach diesem gest. 5. April 1795].