BLKÖ:Eötvös de Vásaros Námeny, Karl

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 57. (Quelle)
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Eötvös de Vásaros Námeny, Karl (Oberstlieutenant und Ritter des Mar. Theresienordens, geb. im Szathmarer Comitat Ungarns 1750, gest. zu Mainz 29. Juli 1797). Trat sehr jung in das später aufgelöste Hußaren-Reg. Török, wurde 16. März 1774 Unterlieutenant bei Barcó-Hußaren, jetzt Friedrich Wilhelm III. von Preußen (Nr. 10). Durch Zerstörung zweier Schleußen bei Falkenhain (Oct. 1778), mit denen viel Holz nach Preußisch-Schlesien geflötzt wurde und durch Verbrennung von 15,000 Klaftern Holz fügte er den Preußen großen Schaden zu. Am 1. Nov. 1783 wurde er Rittmeister. In der Schlacht bei Fokschan (1. August 1789) führte er die Avantgarde und hielt sich besonders tapfer; bei der Recognoscirung über die Rinna (19. Sept.) widerstand [58] er einem Angriffe von 3000 Türken und rückte in Folge dessen am 11. Febr. 1790 zum Major vor. Ebenso that er sich bei Recognoscirung der türkischen Festung Turnul (Mai 1790) hervor. Im J. 1793 befand sich das Regiment in den Niederlanden. Als bei Valenciennes 12 feindliche Kanonen und 17 Munitionskarren erbeutet worden, hatte E. wesentlichen Antheil an diesem Erfolge. Bei Preseau zum Angriffe des Feindes, der eben sich zu verschanzen begann, beordert, führte er den Auftrag mit glänzendem Erfolge aus. In der Schlacht bei Famars (23. Mai 1793) warf er den bei Willerspol vortheilhaft aufgestellten Feind aus seiner Position. Aber zwei jenseits der Ronelle errichtete je mit 4 Kanonen besetzte Flechen erschwerten durch ihr verheerendes Feuer den Uebergang der von dem Herzoge von York angeführten Hauptcolonne. Unaufgefordert überschritt nun E. an der Spitze seiner Hußaren-Division Angesichts des Feindes den Fluß, stürzte sich auf die Geschütze, wurde bald Meister derselben und behauptete den Tag über seine Stellung zwischen Quesnoy und der Umgegend gegen die wiederholten Angriffe des Feindes, wodurch die Colonne des Herzogs von York ungehindert vorrücken konnte. So hatte E. wesentlichen Antheil am Siege dieses Tages. Am 7. Juli 1794 wurde S. durch das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens belohnt. Später zeichnete er sich noch bei mehreren Gelegenheiten aus, am Niederrhein (Mai 1796), bei Meinsdorf (31. Mai), bei Altenkirchen (3. Juni), bei Ukerad (19. Juni) und zuletzt bei Neuhof (22. April 1797). Daselbst wurde er schwer verwundet und starb an seinen Wunden am 29. Juli in Mainz.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 423 u. 1739. – Oestr. Militär-Konversations-Lexik. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 227.