BLKÖ:Deym von Stritetz, Joachim Wenzel Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 275. (Quelle) | |||
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Deym von Stritetz, Joachim Wenzel Graf (Major, Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Cziczova in Böhmen 1725, gest 14. Mai 1779). Trat, 19 Jahre alt, in das damalige Kürassier-Reg. Serbelloni ein und war schon am 16. Aug. 1751 Rittmeister der Carabiniers. Im zweiten Feldzuge des 7jährigen Krieges, beim Rückzuge der Preußen aus Böhmen, zeichnete der Graf sich aus. Am 29. Juni 1757 erhielt er den Auftrag, mit einem Commando von 200 Reitern und 60 Croaten, dem Prinzen Heinrich von Preußen den Rückmarsch von Böhmisch-Leippa zu erschweren. D., der die ganze Gegend genau kannte, ließ 120 seiner Reiter absitzen, die Kürasse ablegen und sich mit den Croaten vereinigen. Mit diesen 180 Köpfen fiel er nun den Feind aus Schluchten und Abwegen in einer Strecke von 2 Stunden öfters an, erbeutete 16 Pontons, 19 Proviant- und 22 Bagagewägen und beförderte die Desertion von 700 Preußen. Für diese Waffenthat erhielt er das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Im Treffen bei Meißen (20. Sept. 1759) griff D. mit 135 Reitern 7 feindliche Schwadronen an und zwang den General Rebentisch nicht nur zum Rückzuge, sondern auch zur Räumung seiner Position, welche von den Siegern sogleich eingenommen wurde. Bei Torgau (1760), als er den die österr. Truppen im Rücken bedrohenden Feind mit jenen vereint aus dem Felde schlagen half, wurden 663 Gefangene gemacht und 16 Fahnen erbeutet. Am 9. Sept. 1769 trat D. aus Gesundheitsrücksichten mit Majorscharakter aus dem activen Dienste und starb im Alter von 54 Jahren.
- Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 71 [führt ihn als Johann Wenzel auf). – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei) S. 134. – [Kneschke (Ernst Heinrich Heinrich Prof. I); –.) Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien (Leipzig 1565, Weigel, 8°.) I. Bd. S. 186. –