BLKÖ:Desenffans d’Avernas, Adrian Wilhelm Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 250. (Quelle)
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Desenffans d’Avernas, Adrian Wilhelm Graf (k. k. Major, geb. 3. Mai 1771, gest. 19. April 1853). Entstammt einer alten französischen Familie, welche 1310 in der Champagne ansäßig war, aber in Folge der Unruhen unter Johann II. dem Guten aus dem Hause Valois 1360 nach den spanischen Niederlanden auswanderte und in der Gegend von Tournay ansehnliche Güter erwarb, welche zum Theil die Familie heute noch besitzt. In der Folge kaufte sie sich in Steiermark an und gelangte daselbst in den Besitz der Herrschaften Neuschloß, Freibüchel, Thalerhof u. a. im Grazerkreise. Mehrere Glieder dieser Familie zeichneten sich im Waffendienste aus, wie es ihre Wappendevise: „Das virtus in armis“ bezeugt. Ein Sohn des Marc. Anton Desenffans, nämlich Franz Hypolit Joseph stand in kaiserlichen Diensten als Oberlieutenant der wallonischen Grenadiere des Regiments Los Rios, zeichnete sich im siebenjährigen Kriege aus, wurde aber durch eine bei Kollin erhaltene lebensgefährliche Verwundung genöthigt, die Kriegsdienste zu verlassen. Aus seiner Ehe (seit 1763) mit Marie Anna Clara von Beeckmann stammt Graf Adrian Wilhelm, welcher auch in der kaiserl. Armee Dienste nahm, sich bei mehreren Gelegenheiten u. z. bei Wisloch, Möskirch, Erbach auszeichnete und eilf Wunden erhielt, zum Major befördert und von Kaiser Franz II. im J. 1805 in den deutschen Reichsgrafenstand aufgenommen wurde. Graf Adrian Wilhelm war (seit 4. April 1809) mit Karoline Gräfin Wilczek (gest. 19. April 1853) vermält.

[Kneschke, Ernst H. Pr.] Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, Weigel, 8°.) [251] III. Bd. S. 78 [S. 79 wird Graf Adrian Wilhelm einmal (Zeile 18 von unten) als Adam Wilhelm und zum andern Male (Z. 12 v. u.) als Adrian Wilhelm aufgeführt]. – Wappen: Quadrirter Schild mit Mittelschild. Im silbernen Mittelschild auf grünem Berge eine grün belaubte Eiche, nach Andern eine Eiche mit 5 Wurzeln (Stammwappen). 1. Feld in mit goldenen Schindeln bestreutem Roth der Renessesche Löwe [das ist nämlich derselbe Löwe, den die Grafen von Renesse-Breidbach in ihrem Wappen führen]. 2. in Roth ein silberner querfließender geflutheter Bach, begleitet von drei (2 und 1) silbernen goldenbesamten Rosen, über deren jeder eine goldene Krone schwebt. 3. in Silber ein schrägrechter, schwarzer Balken mit drei goldenen Schlägeln, einer hinter dem andern, belegt. 4. Fünf Reihen blausilberner Eisenhütlein und über denselben ein schmales rothes Andreaskreuz, welches mit einem kleinen goldenen, eine schwarze gestümmelte Ente – nach Andern einen schwarzen Schwan – zeigenden Mittelschilde belegt ist. Den Schild bedeckt die Grafenkrone. Schildhalter. Zwei goldene vorwärtssehende Löwen, welche in der freien Vorderpranke eine Fahne halten. Die an schwarzer Lanze befestigte Fahne des rechten Löwen zeigt in Gold im grünen Lorbeerkranze in rother Schrift das Wort: Virtuti. Die an rother Lanze befindliche silberne Fahne des linken Löwen weist unter einer Grafenkrone das Wort: Fidei. Devise: Unter dem Schilde in goldener Schrift: Dat virtus in armis. – Das gegenwärtige Haupt der Familie ist: Graf Karl Ferdinand Joseph (geb. 16. März 1811), ältester Sohn des Grafen Adrian Wilhelm, vermält (seit 12. Juni 1842) mit Maria Gräfin Brandis (geb. 10. Jänner 1817). [Vergleiche auch dieses Lexikon II. Bd. S. 114 die Grafen von Brandis.) Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne und drei Töchter; die Söhne: Graf Dominik[WS 1] (geb. 30. Juli 1847) und Graf Heinrich (geb. 20. März 1849); die Töchter: Gräfin Karoline (geb. 18. Mai 1843); Gräfin Maria (geb. 12. Aug. 1844) und Gräfin Klara (geb. 8. Oct. 1845).

Anmerkungen (Wikisource)