Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 264. (Quelle)
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De Traux, Ludwig (Feldmarschall-Lieutenant u. Numismatiker, geb. zu Antwerpen 1773, gest. 6. Mai 1855). Ist der Sohn eines Genie-Stabsoffiziers und Bruder des Folgenden. Wurde in der Ingenieur-Akademie erzogen, trat 17 J. alt, als Cadet in’s Genie-Corps, rückte mit Uebergehung der Unterlieut.-Charge zum Oberlieutenant am 1. Juni 1793, am 1. Mai 1801 zum Kapitänlieutenant und am 1. März 1804 zum Hauptmann im Corps vor und machte in dieser Periode mehrere Feldzüge mit. Am 1. Dec. 1804 wurde er geheimer Cabinetssecretär des Kaisers Franz I., welche Stellung er durch 17 Jahre bekleidete. Im Mai 1815 rückte er zum Oberstlieutenant, am 18. Dec. 1821 zum Obersten vor. Mit seiner Beförderung zum Obersten erfolgte die gleichzeitige Ernennung zum Director des Genie-Hauptarchivs, im J. 1831 zum Districts-Director in Wien und 5. Jänner 1833 zum Generalmajor. Am 27. Oct. 1843 trat er nach 53 Dienstjahren mit Feldmarschall-Lieutenants-Charakter in den Ruhestand. D. war ein ausgezeichneter Numismatiker. Seine Sammlung umfaßte die mittlere, neue u. neueste Geschichte ohne Unterschied der Größe und des Metalls und zählte 10,959 Stücke. Bei seiner besondern Vorliebe für die Kriegsgeschichte war sie in Bezug auf Schlachten, Belagerungen [265] und Friedensschlüsse, namentlich des 7jährigen Krieges, und in der Rubrik der Städtemünzen von seltener Vollständigkeit. Durch den Umstand, daß jedem Stücke mit großem Fleiße verfaßte historische Erläuterungen beilagen, gewann diese Sammlung auch wissenschaftlichen Werth. Zum Behuf der auf den 1. Februar 1857 angesetzten Versteigerung erschien das „Verzeichniß der von dem k. k. Feldmarschall-Lieutenant Herrn Ludwig de Traux in Wien hinterlassenen Münz- und Medaillen-Sammlung, mittlerer, neuerer und neuester Zeit“ (Wien 1856, Joseph Bermann, IX. 312 S. gr. 8°.).

Oestr. Militär-Konversations.-Lexikon. Herausg von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1852, gr. 8°.) II. Bd. S. 58. – Militärische Zeitung, redig. u. herausgeg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1855, Nr. 56.