BLKÖ:Corner, Lukas Andreas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 2. (Quelle)
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Corner, Lukas Andreas (Uebersetzer und Dialectdichter, geb. im Venetianischen 1759, gest. 1834). Wurde im adeligen Convict alla Giudecca zu Venedig erzogen, widmete sich der Marine, trat später in Civildienste der Republik Venedig und war zwei Jahre Gouverneur – oder wie sie damals hießen – Conte von Zara. Zum Andenken an seine Verwaltung ließ das Rathscollegium eine goldene Medaille prägen, welche in der Raccolta Correr zu Venedig aufbewahrt wird. Nun trat er wieder in Seedienste und war zur Zeit des Falls der Republik Commandant der Fregatte La Palma, mit welcher er sich eben zu Cagliari befand, als er die Nachricht von dem Sturze Venedigs erhielt. Der aufständischen Regierung wolle er sich nicht unterwerfen und that es auch nicht, erst nach dem Frieden von Campo Formio übergab er sein Commando freiwillig der östr. Regierung. Diese verlieh ihm die Stelle eines Fregatten-Kapitäns in ihrer Marine, welche er auch in der Napoleonischen Periode und bis an seinen Tod behielt; doch war er sehr bald aus dem activen Dienste getreten. C. beschäftigte sich auch mit ästhetischen Arbeiten und gab eine Uebersetzung von Miltons „Verlornem Paradies“ in sogenannten versi sciolti heraus, deren vor ihm bereits Rolli, nach ihm Martinengo vollendet hatten und die alle von Papi übertroffen wurden. Ferner übersetzte C. die Satiren von Boileau in den Venetianer Dialect, welche jedoch nicht im Drucke erschienen sind. Außerdem schrieb er kürzere Original-Poesien, die er aber nur im Freundeskreise mittheilte.

Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica [3] di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1856, Naratovich, 8°.) S. 96.