BLKÖ:Clam-Martinitz, Karl Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 379. (Quelle)
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Clam-Martinitz, Karl Graf (oberösterreichischer Regierungs-Präsident, geb. zu Linz 1759, gest. 26. Sept. 1826). Vermälte sich 1791 mit der Gräfin Marianne Martinitz, der Letzten ihres altberühmten Hauses, und wurde der Stammvater der Linie der Grafen Clam-Martinitz in Böhmen. Er war ein durch Geist und Herzensgüte ausgezeichneter Mann, dem das Wohlthun ein Bedürfnis; geworden; er stand an der Spitze der meisten wohlthätigen Anstalten für Arme und Verunglückte, für Witwen und Waisen, welche in Prag, zum Theile auf seinen Antrieb gestiftet wurden. Seit 1820 bekleidete er die Würde eines Oberstlandkämmerers in Böhmen, die er jedoch 1824 wegen zerrütteter Gesundheit niederlegte. Die Stände Böhmens gaben ihm den ehrenvollsten Beweis ihres Vertrauens auf seine staatsmännischen Eigenschaften, indem sie ihn 2mal zum Ausschußbeisitzer des Herrenstandes wählten. Seine Verdienste um den Thron und das Land, dem er angehörte, ehrte der Monarch durch Verleihung des Commandeurkreuzes des kais. östr. Leopoldordens.

Wiener Zeitung 1827, Nr. 259. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1828) IV. Jahrg. 1826, II. Bd. Nr. 228, S. 999. – Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1832, Brockhaus, gr. 8°.) I. Bd. S. 445 [wird darin unter dem Namen Gottlieb aufgeführt und das J. 1760 als dessen Geburtsjahr angegeben]. – (Kneschke, Ernst Heinrich Prof.) Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, Weigel, 8°.) I. Bd. S. 160. – Wappen: Seit seiner Vermälung mit der letzten gräflich Martinitz’schen Erbtochter am 2. November 1792 nahm Graf Clam den Namen und das Wappen der Martinitz an. Ein der Länge nach getheilter oder zusammengeschobener Hauptschild. Die rechte Seite ist quadrirt mit Mittelschild. Im goldenen, mit einer Spitzenkrone gekrönten Mittelschild, wächst hinter drei natürlichen Felsen eine nackte Jungfrau mit einem grünen Kranze auf dem Kopfe und mit fliegendem blonden Haar hervor, welche in der Rechten ein Hirschgeweih emporhebt, die Linke aber in die Hüfte stemmt. 1. u. 4. Feld von Schwarz und Silber schrägrechts getheilt, 2 u. 3 in Gold eine rechtsspringende schwarzgraue Katze. Die linke Seite des Schildes zeigt in Roth zwei silberne, aus gemeinschaftlicher Wurzel in langen Stengeln emporgewachsene und einwärtsgekehrte Seeblumenblätter und zwischen diesen einen goldenen achteckigen Stern. Den Schild halten zwei einwärtsstehende Greife.