BLKÖ:Caracciolo, Ludwig Graf von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Caraman, Matteo
Band: 2 (1857), ab Seite: 278. (Quelle)
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Caracciolo, Ludwig Graf von (General-Major, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Neapel 1699, gest. in Folge von Verwundung 1760). Im 19. Jahre trat er in das 5. Kürassier-Regiment Zeschwiz, damals Fürst Lobkowitz, focht tapfer am Rhein (1734, 1735) und in Ungarn, und ward 1740 Rittmeister. Beim Beginne des siebenjährigen Krieges schon Oberst, that er sich bei Prag und Breslau hervor. In letzterer Schlacht ward er blessirt u. gefangen. Bald zurückgekehrt, fand er auf dem unglücklichen Schlachtfelde bei Leuthen seine schönsten Lorbeern, aber auch das Ende seines Heldenlebens. In dem gefährlichsten Momente, mit einem Schuß im Leibe, stellte er sich an die Spitze dreier Schwadronen, warf sich auf den linken feindlichen Flügel und brachte ihn durch seine Bravour zum Weichen. Die Oesterreicher konnten den Rückzug ordnen. Nun eilte feindliche Cavallerie herbei; C. hielt mit einer Handvoll Leute nicht nur Stand, sondern fiel wüthend selbst in die Massen und brachte sie in Verwirrung. Genug der Heldenthaten hatte er in wenig Momenten zusammengedrängt; aber der Brave war fest entschlossen, den unglücklichen Tag nicht zu erleben, und so verfolgte er die preußische Cavallerie bis hinter ihre Infanterie. Eine Kartätschenkugel riß ihn vom Pferde. Er ward zwar lebend vom Schlachtfelde getragen, aber bald darauf erlag er den vielen in dieser Schlacht erhaltenen Blessuren. Kurz vor seinem Tode schmückte die Monarchin einen ihrer getreuesten Diener mit dem Ritterkreuze des Mar. Theresienordens.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) 1. Bd. S. 622.