BLKÖ:Bresciani, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 136. (Quelle) | |||
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[137] Weise, doch ähnliche Tendenzen. Sonst schrieb er noch und erschienen im nämlichen Verlage in den Jahren 1854–7: „Ammonimenti di Tionide al giovine conte di Leone per conservare il frutto della buona educazione“; – „Avvisi a chi vuol pigliar moglie“; – „Del Romanticismo Italiano; rispetto alle lettere, alla religione, alla politica e alla morale“; – „Saggio di alcune voci toscane di arti, mestieri e cose domestiche“; – „L’ Armeria antica del Re Carlo Alberto“; – „Viaggio nella Savoja, nel Faussigny e nella Svizzera“; – „Lettera sopra il Tirolo Tedesco“; – „Vita del giovane Abulcher Bisciarah ecc.“ Und aus dem Französischen übersetzte er: „Binet. Dell’arte di governare, libera versione del P. Antonio Bresciani.“
Bresciani, Anton (Priester der Gesellschaft Jesu und Schriftsteller, geb. zu Verona zu Ende des vorigen Jahrhunderts). Zeitgenosse. Die Aufmerksamkeit des Publicums wendete sich dem Namen zu, als der Roman „L’Ebreo di Verona; racconto storico dell’ anno 1846 al 1849“, dessen Verfasser B. war, zuerst in der „Civiltà cattolica“, später selbständig (Mail., Boniardi Pogliani, 8°.) und in deutscher Uebersetzung in den Feuilletons der „deutschen Volkshalle“ erschien. Mit diesem Roman schuf B. den katholisch-politischen Tendenzroman. Er gibt darin ein grelles Bild der traurigen Zustände in den J. 1848 u. 49, wobei er sich in eine Detailzeichnung der verschiedenen handelnden Gestalten aus allen Ständen Italiens einläßt. Die Enthüllungen darin über die geheime Geschichte der letzten italienischen Umtriebe beruhen auf Quellen, die nur ihm ausnahmsweise zugänglich gemacht worden. Das Werk enthält eine Fülle charakteristischer Züge; doch fordert dessen Lectüre eine um so größere Spannkraft des Denkers, weil die Lebendigkeit der Schilderungen hinreißt und vergessen macht, daß das Buch endlich doch nur eine Parteischrift ist. Der besonnene Leser wird sich daraus sehr unterrichten. „Die Aufklärung ist“ – nach B. – „der Leviathan, welcher die Welt grimmig und grausam umkreist. Nur die christlichen Regierungen können dieses Ungethüm bändigen, aber sie müssen es erwürgen, sowie es aus der Hölle hervorbricht; statt dessen jedoch liebkosen sie es, streicheln sie es, werfen ihm die Güter und Freiheit der Kirche, die Heiligkeit des Unterrichts, die Testamente, die Ehe, die obrigkeitlichen Aemter und die Gesetze als gute Bissen hin.“ Diese Tendenz ist es, die B. mit dem Aufwande großen Scharfsinnes in seinem Roman verfolgt u. natürlich alles Andere, was nicht seiner Meinung ist, unbedingt verwirft. Dem „Juden von Verona“ folgten alsbald mehrere andere Romane und zwar zunächst dessen Ergänzung: „Della Repubblica Romana, appendice al’ Ebreo di Verona corretta dall’ Autore e corredata di note“; alsdann: „Ubaldo ed Irene. Racconto dal 1790 al 1824, con note e correzioni“; – „Lorenzo o il coscritto. Racconto ligure dal 1810 al 1814“ (Mailand 1856, Boniardi Pogliani, 8°.). In allen verfolgt B., wenn gerade nicht in gleich schroffer- Allgemeine Zeitung, 1856, Beilage zu Nr. 62. – Wurzbach-Tannenberg (Constant von Dr.), Bibliogr.-statistische Uebersicht der Literatur des östr. Kaiserstaates vom 1. Jänner bis 31. Dec. 1854. II. Bericht (Wien 1856, Staatsdruckerei, gr. 8°.) Marg. 14185.