Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 326. (Quelle)
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Bernaskina, Antonio (Mimiker aus Mailand). Setzte auf einer gegen Ende der 30ger Jahre unternommenen Rundreise durch Europa, noch dazu während jener Zeit, da Klischnigg an der Tagesordnung war, mit seinen Kunststücken alle Welt in die höchste Verwunderung. Er producirte eine Gelenkigkeit des Körpers, die in ihren Wirkungen an’s Dämonische gränzte. In seinen Sprüngen, in der Zusammenlegung des Körpers war er unerreichbar. Namentlich gelang es ihm, die Bewegungen der Affen, deren Natur er bis in’s kleinste Detail studirt und abgelauscht, nachzuahmen. Sehr unterstützt ward er in dieser Fertigkeit durch seine ganze Persönlichkeit. Er war schmächtig, mit markirtem bleichen Gesichte, feurigen Augen, schwarzem krausen Haare und ebensolchem Barte. Wenn er sich nun blau, roth und braun angestrichen hatte und im Affenfell steckte, so war die Täuschung frappant. Um den Mann und seine Kunst doch zu charakterisiren, sei hier nur Eine seiner Productionen erwähnt. Auf einer senkrecht stehenden Leiter kletterte er mit der Behendigkeit einer Katze hinauf und hielt sich, ohne die Hände zu gebrauchen, mit dem einen Fuße oben an einer Sprosse und mit dem andern unten fest. Nach [327] vielen Balancirungen schlüpfte er zuletzt mit dem Kopfe nach unten zu, gleich einem Aale, durch alle Sprossen der Leiter hindurch und drehte sich überdies noch so, daß man abwechselnd alle Seiten seines Körpers zu sehen bekam. Dieses Kunststück producirte er im Jahre 1838 zu Karlsruhe.

Frankfurter Conversationsblatt 1838. Nr. 167.