Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 114. (Quelle)
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Bacsinsky, Andreas (Bischof von Munkács, geb. im Ungvárer Comitate, 1729, gest. zu Ungvár 19. Nov. 1809). Die Familie ist eigentlich galizischen Ursprungs und stammt aus der Ortschaft Bacsina. Andreas besuchte die untern Schulen zu Ungvár, die höhern zu Steinamanger. Seine vortrefflichen Eigenschaften verschafften ihm die Erzieherstelle bei den Söhnen des Grafen Mailáth, später wurde er Kaplan zu Dorog im Munkácser Comitate, bald darauf Dechant daselbst, in welcher Eigenschaft er 12 Jahre wirkte. Dann erhielt er eine Domherrnstelle zu Munkács, wurde darauf Generalvicar und im J. 1773, 44 Jahre alt, in der Hofcapelle zu Wien zum Bischofe geweiht; endlich 1777 zum geh. Rath ernannt. 37 Jahre wirkte B. als Kirchenfürst, ein Muster der Wohlthätigkeit, Gottesfurcht und Gelehrsamkeit. Die bischöfliche Bibliothek, 7000 Bde. stark, verdankt B. ihre Begründung; obwohl B. nichts durch den Druck veröffentlichte, enthalten doch viele Werke dieser reichen Sammlung seine Glossen, Bemerkungen, Zusätze u. d. m. Unter ihm wurde die bischöfliche Residenz von Munkács nach Ungvár verlegt. Seinen Verdiensten verdanken die Professoren des Ungvárer Lyceums, die untern Schulen und die Präparandenanstalt ihre königliche Dotation. Wohlthätigkeit war ein Grundzug seines Charakters, sein Speisesaal war Jedem offen, sein Geld benützte er nicht für sich, sondern nur für die Waisen, Armen und Verunglückten; als er starb, fand man nichts bei ihm und in einem einfachen, hölzernen Sarge wurde er in der Pfarrkirche beigesetzt. Wollte ihm Jemand für gegebene Wohlthaten danken, so lehnte er jeden Dank mit den Worten ab: „Nicht mich, nur Gott hast du zu loben und Ihm zu danken.“ Die Religion verglich er mit einem Obstgarten, der nur dann schön ist, wenn er Früchte trägt; durch Thaten müsse sie gekrönt sein. Als er, 80 Jahre alt, die Zeitlichkeit mit der Ewigkeit vertauschte, war die Trauer um den hochherzigen edlen Kirchenfürsten allgemein.

Felső Magyar Országi Minerva, d. i. Oberungarische Minerva III. Jahrg. 1827. II. Vierteljahrsheft: „Biographie von Dohovits.“