Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Aschbrenner, Thomas
Band: 1 (1856), ab Seite: 76. (Quelle)
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Ascoli, Grazian I. (Orientalist, geb. zu Görz 16. Juli 1829). Autodidakt, im Gebiete der Sprachwissenschaft geht sein ganzes Bestreben dahin, den Sinn für die bisher in Italien vernachlässigten Studien der orientalischen Sprachen, welche seit des letzten Assemani (s. d.) Tode fast gar nicht mehr gepflegt worden, zu beleben. A. hat es in diesem Zweige des Wissens soweit gebracht, daß er noch ein Jüngling schon Mitglied der orientalischen Gesellschaften von Halle und Leipzig geworden. Um sein Vorhaben: dieses Sprachstudium zu fördern, auszuführen, begann er 1854 mit der Herausgabe des ersten linguistischen [77] Journals in Italien, das unter dem Namen „Studii orientali e linguistici. Raccolta periodica di G. I. Ascoli“ (Gorizia 1854) erschien, wovon aber bisher nur 1 Heft herausgekommen. Früher schon hatte er das Werk: „Sull’idioma friulano e sulla sua affinita con la lingua valacca; schizzo storico-filologico“ (Udine 1846) herausgegeben. Seine neueste, sprachwissenschaftliche und historisch-kritische Arbeit ist eine Beurtheilung des Werkes von P. Giamb. Secchi „La Cattedra Alessandrina di San Marco“ (Venedig 1855), worin Ascoli die Lesart der Inschriften dieses im Schatze der St. Marcuskirche zu Venedig befindlichen Stuhles, wobei Secchi seltenen Aufwand von Gelehrsamkeit entwickelte, entkräftet, ja buchstäblich vernichtet und ein Resultat zu Tage fördert, das weitern Zweifeln schwerlich Raum geben dürfte. (Triester Ztg. 1855, Nr. 277.)

Creposcolo. Anno V. (Milano 1854) S. 631: „Il primo Giornale linguistico in Italia“ di G. Rosa.