Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Amati, Hyacinth
Band: 1 (1856), ab Seite: 26. (Quelle)
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Amati, Karl (Architekt und Fachschriftsteller, geb. zu Monza 19. Juni 1776, gest. zu Mailand 23. Mai 1852). Hatte sich frühzeitig seinem Fache gewidmet und wurde Professor der Architektur an der k. k. Akademie der schönen Künste zu Mailand. Er bildete viele Zöglinge in seinen gediegenen Grundsätzen der griechisch-römischen Baukunst, welche dieselben weiter verbreiteten. Von ihm sind die Ausschmückungen an der Kathedrale zu Pavia, ferner legte er die letzte Hand an die Façade und die Seiten des Mailänderdoms, woran er im Auftrage Napoleons die Ausschmückungen nach Pellegrini’s Zeichnungen (1806) ausführte, so wie er auch den großartigen Entwurf zu dem Platze dieser Kirche gemacht. Er erbaute ferner die Kirche von San Carlo Borromeo in Mailand, die in ihren Dimensionen viele große Gotteshäuser Italiens übertrifft. Als Schriftsteller seines Faches entwickelte Amati eine besonders große Thätigkeit, und es sind von ihm erschienen: „Iconografia ed ortografia del Duomo di Milano.“ (Milano fol.); – „Antichità di Milano esistenti presso San Lorenzo“ (1822). – „Gli ordini di Architettura del Vignola.“ – „Regole del Chiaroscuro in Architettura.“„Apologia di M. Vitruvio.“„L’Architettura di M. Vitruvio“ u. m. a. Seine schriftstellerischen und architektonischen Werke erwarben ihm große Auszeichnungen, Orden, und viele Kunstakademien u. a. die von Wien, Petersburg, Amsterdam, das Institut von Frankreich ernannten ihn zu ihrem Mitglied. Als A. starb, erbat sich die Geistlichkeit von San Carlo Borromeo, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, die Erlaubniß, sich in Procession und mit vorgetragenem Kreuze nach der Kirche von S. Pietro Celestino begeben zu dürfen, und von dort in Gemeinschaft mit der Pfarrgeistlichkeit des Sprengels, zu welchem A. gehörte, den Verblichenen unter Gesängen zu Grabe zu geleiten.

Nuovissimo Dizionario degli uomini illustri di ogni età. (Milano Centenari e C. 1855) I. Bd. S. 209.