Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Solbrich und Solbrig
Band: 35 (1877), ab Seite: 245. (Quelle)
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Šolc [sprich: Scholz], Wenzel (čechischer Poet, geb. zu Sobotka im vormaligen Bunzlauer Kreise Böhmens um das Jahr 1840, gest. zu Prag 14. Juli 1871). Das Gymnasium besuchte S. in den Jahren 1852–1860 zu Gitschin, wo sich unter dem Einflusse des Professors Uhliř sein dichterisches Talent entfaltete. Nach beendeten Gymnasialclassen widmete sich S. dem geschichtlichen Studium an der Prager Hochschule. Nun begann auch der Poet thätig zu werden, und insbesondere die Prager illustrirte Zeitschrift „Květy“, d. i. Die Blüthen, brachte Dichtungen seiner Feder, welche ein hervorragendes Talent verriethen. Bis zum J. 1869 hielt S. in Prag sich auf, [246] dann aber begab er sich in seine Heimat zurück, wo er bei seinen Eltern völlig zurückgezogen von der Welt lebte. Außer der vorgenannten „Květy“ brachten auch noch andere der besseren čechischen Blätter seine poetischen Arbeiten, von denen eine selbstständige Sammlung unter dem Titel „Prvosenky. Básně“, d. i. Erstlinge Dichtungen (Prag 1868, Petřik), erschien und in literarischen Kreisen eine so freundliche Aufnahme fand, daß schon im Jahr 1871 eine zweite Auflage in der von Wenzel Nebesky redigirten und von Kober verlegten „Biblioteka národní“, d. i. Nationalbibliothek, in welcher sie das 63, und 64. Heft bilden, möglich wurde. Außerdem gab er im Jahre 1869 in Gemeinschaft mit Ottocar Hostinský und Svatopluk Čech den „Almanah českeho študenstva“, d. i. Almanach der čechischen Studentenschaft, heraus, dessen Veröffentlichung zur Feier des zwanzigjährigen akademischen Lesevereins eben von diesem veranstaltet wurde. S. starb nach kurzer Krankheit im schönsten Jünglingsalter.