Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 15. (Quelle)
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Ördög, Daniel (ungarischer Poet, geb. zu Nyiregyház in Ungarn im Jahre 1815). Der Sohn mittelloser Eltern; während der Vater nach Arad ging, um eine Stelle zu suchen, zog die Mutter mit ihrem Sohne nach Irsar, wo sie und ihr Sohn unter Entbehrungen lebten. Im Alter von 7 Jahren begab sich nun O. zu seinem Vater nach Arad, wo dieser auf einem Dominium eine Stelle gefunden hatte, die ihn kümmerlich ernährte. Die an seltenen und wechselnden Naturschönheiten reichen Gegenden des Arader Comitates übten auf das empfängliche Gemüth des Knaben einen ebenso mächtigen als nachhaltigen Eindruck aus. Auch zog ihn frühzeitig schon die Lecture von Dichtungen an. Aber in kurzer Zeit verlor er seinen Vater und bald darauf seine Mutter. Nun begab sich die elternlose Waise nach Mezöberény, wo er unter den größten Entbehrungen und meist fast von der Mildthätigkeit seiner Mitmenschen lebte. Unter solchen mißlichen Umständen beendete er die unteren Schulen, nun begab er sich nach Käsmark, wo er seine Studien fortsetzte, und zuletzt nach Eperies, wo er das Studium der Theologie begann, das er aber schon in kurzer Zeit wieder aufgab und dem Erziehungsgeschäfte sich widmete. Er nahm eine Stelle als Hofmeister bei einer Edelmannsfamilie auf dem Lande an und verlebte in solcher Stellung mehrere Jahre, bis er ein Lehramt an der israelitischen Schule zu Ujhely erhielt, welches er durch drei Jahre versah. Mit besonderer Vorliebe betrieb er naturwissenschaftliche Studien und vor Allem die Botanik, wurde auch, als im Jahre 1846 die ungarischen Naturforscher in Eperies tagten, mit der aus diesem Anlasse eingeleiteten Ausstellung der Pflanzen und vegetabilischen Landesproducte beauftragt. In literarischen Kreisen ist er durch seine Dichtungen bekannt, von denen er eine Sammlung unter dem Titel: „Őszi virágok“, d. i. Herbstblüthen (Sárospatak 1857, 8°.) hat erscheinen lassen. Vielleicht ist Ö. ein Abkömmling der einst so stark verbreiteten, wie es aber den Anschein hat, zu Ende des 18. Jahrhunderts in allen Zweigen erloschenen siebenbürgischen Adelsfamilie Ördö von Esküllö, von der I. Nagy in seinem ungarischen Adelswerke: „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, im 9. Bande, S. 311–316, ausführliche genealogische Daten mittheilt.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 236.