Béguinage
BÉGUINAGE SAINTE-ELISABETH, BRÜGGE
I
Das hohe Tor scheint keine einzuhalten,
die Brücke geht gleich gerne hin und her,
und doch sind sicher alle in dem alten
offenen Ulmenhof und gehn nicht mehr
zur Kirche hin, um besser zu begreifen
warum in ihnen so viel Liebe war.
Dort knieen sie, verdeckt mit reinem Leinen
so gleich, als wäre nur das Bild der einen
zu Spiegeln wird an den verteilten Pfeilern;
und ihre Stimmen gehn den immer steilern
Gesang hinan und werfen sich von dort,
wo es nicht weitergeht, vom letzten Wort,
Drum sind die unten, wenn sie sich erheben
und wenden, still. Drum reichen sie sich schweigend
mit einem Neigen, Zeigende zu zeigend
Empfangenden, geweihtes Wasser, das
auf jenem Streifen wieder überquer —
die Jungen ruhig, ungewiß die Alten
und eine Greisin, weilend, hinterher —
und die sich durch die Ulmen hin von Zeit
zu Zeit ein wenig reine Einsamkeit,
in einer kleinen Scheibe schimmernd, zeigen.
II
Was aber spiegelt mit den tausend Scheiben
darin sich Schweigen, Schein und Widerschein
vermischen, trinken, trüben, übertreiben
phantastisch alternd wie ein alter Wein.
Dort legt sich, keiner weiß von welcher Seite,
auf Immer-Hingehn, Weite über Weite
erblindend, finster, unbenutzt, verbleit.
Dort bleibt, unter dem schwankenden Dekor
des Sommertags, das Graue alter Winter:
langmütig lange Wartender dahinter
und eine weinend Wartende davor.