Textdaten
Autor: Ferdinand von Saar
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Titel: Austria
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aus: Nachklänge. Neue Gedichte und Novellen, S. 45–46
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1898
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Georg Weiß Verlag
Drucker:
Erscheinungsort: Heidelberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ANNO, S. 45, S. 46, Kopien auf Commons
Kurzbeschreibung:
Sperrschrift wurde kursiv wiedergegeben.
Ein Vorabdruck erschien im Znaimer Wochenblatt vom 30. März 1898, S. 2 (ÖNB-ANNO)
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[45]

Austria.


Trauernd senk’ ich das Haupt, o du mein Österreich,
Seh’ ich, wie du gemach jetzt zu zerfallen drohst,
          Vom unendlichen Reiche
     Karls des fünften der letzte Rest.

5
Zwar die Schwingen noch stolz spreitet der Doppelaar,

Und in Schönheit wie einst strahlt deiner Länder Pracht:
          Doch dein altes Gefüge
     Lockert störrisch sich mehr und mehr.

Freilich, niemals ein Volk war deiner Völker Schaar,

10
Niemals warst du für sie wirklich ein Vaterland:

          Österreicher im Herzen
     Fühlte stets sich der Deutsche nur.

Aber schwindest du hin, schwindet was einzig war,
Und ein farbiger Strauß fällt von Europas Brust;

15
          In der Vielheit ein Ganzes,

     Hast du blühend sie lang geschmückt.

[46]
Was du lässig versäumt, was du verschuldet auch:

Edel warst du doch stets, o du mein Österreich –
          Und nun willst zu vernichten

20
     Mit dir selber im Kampf dich selbst? …