Ausführliche Vorschriften zur Blitz-Ableitung an allerley Gebäuden:Seite 10

Johann Albert Heinrich Reimarus
Ausführliche Vorschriften zur Blitz-Ableitung an allerley Gebäuden
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Ecke des Gebäudes getroffen werde, theils um den ersten Anfall dadurch vom Gebäude selbst, oder einem darauf stehenden Knopfe, etwas entfernt zu halten.

     Die Dicke einer Auffangungsstange auf dem Dache kann etwa ¾ Zoll, oder wenn sie lang ist, einen ganzen Zoll im Gevierte seyn, weil eine dünnere zu leicht vom Winde schwankt.

     Oben an der Stange kann, zur Bewahrung des Endes vor dem Roste, eine dreyeckte, etwa ½ Fuß lange, nicht sehr zugeschärfte Spitze von Messing eingenietet werden, welches jedoch nicht nothwendig ist. - Eine einfache Spitze an der Auffangungsstange ist einer Zurüstung mit mehrern Spitzen vorzuziehen.

     Die vorzüglichsten Stellen, wo eine Auffangungsstange aufzurichten wäre, sind, bey Gebäuden die zwischen andern Häusern liegen, die Schorsteine: bey freystehenden aber, wenn daran die Schorsteine weiter nach der Mitte hinstehen, die Enden des Daches, weil die Erfahrung zeigt, daß diese eher als die mittlern, obgleich höhern Theile, getroffen werden. So auch die Spitze eines Frontispizes[1], wenn sie einem freien Felde oder einem Kanal zugekehrt ist - Wer sich nun mit einer Stange begnügen will, der muß sie an dem Ende aufrichten, welches dem Zuge der Wetterwolken am meisten ausgesetzt zu seyn scheint. - Bey einem kleinen Hause, dessen Dach sich nicht über 40 Fuß erstreckt, und welches in der Mitte einen Schorstein hat, kann die Stange füglich an selbigem angebracht werden.



  1. über einem Gebäudevorsprung (Mittelrisalit) aufsteigender Dreiecksgiebel (Frontgiebel)