Aus Feuer ward der Geist geschaffen
[304] Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,
das Wunder glaubt und Wunder thut!:|
Was soll ich mit dem Zeuge machen,
dem Wasser ohne Saft und Kraft,
gemacht für Kröten, Frösche, Drachen
|:Für Menschen muß es frischer sein;
drum bringet Wein und schenket ein!:|
O Wonnesaft der edeln Reben!
O Gegengift für jede Pein!
wie ohne Stern und Sonnenschein,
|:wenn du, der einzig leuchten kann,
nicht zündest deine Lichter an!:|
Es wäre Glauben, Liebe, Hoffen
im nassen Jammer längst ersoffen
und alles Leben hieße Leid,
|:wärst du nicht in der Wassernot
des Mutes Sporn, der Sorge Tod.:|
ihr frohen Brüder, stoßet an:
„Dem frischen, kühnen Wind im Leben,
der Schiff und Segel treiben kann!“
|:Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!
Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,
das Wunder glaubt und Wunder thut!:|