Auf ein Paar gestickte Rosen
Nach Blumen trugen wir Verlangen,
Doch lag der Winter auf den Au’n:
Da seyd ihr lieblich aufgegangen,
Fast wie ein Wunder anzuschau’n.
Für den, der eure Saat belauscht;
Er sah die Himmelsröthe brennen,
Aus der sich euer Glanz berauscht.
Es nahte sich an jedem Morgen
Die stellte früh, mit leisen Sorgen,
Vor euer weiches Beet sich hin.
Sie streut’ in tausend lichten Fädchen
Den Samen auf den weißen Grund,
Auf euch von Wangen und von Mund.
Und leuchtend über Mund und Wangen
Ergossen auf die kleine Hand
Zwei Sonnen, freundlich aufgegangen,
Entquoll so leise Kraft und Licht,
Und zückte mit geheimen Blitzen
Durch euer rothes Angesicht.
Zu solcher Frühlingsgluth gediehn:
So hell und himmlisch lächeln keine,
Auf die nur ird’sche Sonne schien.
O Morgenroth, o lichte Sonnen!
Den ew’gen Frühling sich gewonnen,
Den ewig blüh’nden Rosenkranz!