Auf der Jagd
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Auf der Jagd.
Auf der Jagd ist der Jäger, er jaget das Wild:
Das Knallen, der Braten, das Treiben drum stillt
Das wallende Blut ihm, das immer hinaus
Den Jäger verjaget und locket von Haus.
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Auf der Jagd ist der Krieger, er jaget den Feind;Heil! wenn er als Schutz und Befreier erscheint,
Weh! wenn er als Tiger mit blutigem Schritt
In blühenden Ländern die Völker zertritt.
Auf der Jagd ist der Bürger, er jaget nach Brot,
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Gedrängt und gedrückt von der jagenden Noth;Beglückt, wenn der Fleiß an dem häuslichen Herd
Ihm g’nügsam die Früchte des Friedens beschert.
Auf der Jagd ist der Schulfuchs, jagend nach Witz,
Er schießet und knallet mit geistigem Blitz;
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Er zügelt den Drachen, veredelt das Schaf,Er treibt aus dem Lager den rastenden Schlaf.
Auf der Jagd ist der Tod auch; er jaget die Welt;
Der Bürger, der Schulfuchs, Jäger und Held,
Nicht Einer kann je durch die Lappen ihm gehn:
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Dem Jäger All’ müssen alltäglich wir stehn.