Allgemeines Deutsches Kommersbuch:4

[6]

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 6, 7
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

          5.     Der Adler auf Arkona.

     Singw.: Freiheit, die ich meine ec. oder: Mit dem Pfeil, dem Bogen ec..

     1. Auf Arkonas Berge ist ein Adlerhorst, wo vom Schlag der
Woge seine Spitze borst.
 
     2. Spitze deutschen Landes, willst sein Bild du sein? Riff und
Spalten splittern deinen festen Stein.

     3. Adler, setz dich oben auf den Felsenthron, deutschen Landes Hüter,
freier Wolkensohn!

     4. Schau hinaus nach Morgen, schau nach Mitternacht, schaue
gegen Abend von der hohen Wacht!

     5. Ließ der deutsche Kaiser fliegen dich zugleich, als er brach in
Stücke, ach! das deutsche Reich?

     6. Hüte, deutscher Adler, deutsches Volk und Land, deutsche Sitt
und Zunge, deutsche Stirn und Hand!

Wilhelm Müller.


          6.     Des Deutschen Schwur.

     Singw.: Wo Mut und Kraft ec..

     1. Auf Brüder, auf, beginnt das Lied der Weihe, stimmt kräftig
an den festlichen Gesang; dem deutschen Land, dem Land der Kraft
und Treue, tön unser Lied mit hellem Jubelklang! Dich haben wir
erkoren, dir haben wir geschworen, o Vaterland, im Kampfe fest zu
stehn, für dich, wenn’s gilt, auch in den Tod zu gehn!
 
     2. Dir weihn wir uns, du heilge Muttererde, für dich sind wir
zu kämpfen stets bereit, sei’s mit dem Wort, sei’s mit dem scharfen
Schwerte, wir wanken nicht, wir halten unsern Eid. Dir bleiben wir
ergeben im Tode wie im Leben; für deinen Ruhm nur glühet unser
Herz, dir sind wir treu in Freude wie im Schmerz.

     3. So blühe denn, o Deutschland, und gedeihe, in Frieden groß,
siegreich in jedem Streit, und bleib, wie einst, das Land der festen
Treue, die Heimat bleib von Recht und Redlichkeit! Noch lange dir
ertöne das Festlied deiner Söhne, und wo der deutschen Sänger Fahne
wallt, dort auch dein Preis, o Vaterland, erschallt.


          7.     Vaterlandssänger.     (I. 98.)

Weise des Walhallaliedes von E. Förster.

     Lebhaft, marschartig. Jos. H. Stuntz. 1830..

     1. Auf, ihr Brüder, laßt uns wal=len in den großen heilgen
[7] Dom, laßt aus tau=send Kehlen schallen des Gesangs lebendgen
Strom, laßt aus tau=send Keh=len schal=len des Ge=
sangs le=bend=gen Strom! Wenn die Tö=ne sich ver=
schlingen, knüpfen wir das Bruderband, auf zum Himmel Wünsche
drin=gen für das deut=sche Vater=land, auf zum Him=mel
Wünsche drin=gen, drin=gen für das deut=sche Va=terland.
 
     2. In der mächtgen Eichen Rauschen mische sich der deutsche Sang,
|: daß der alten Geister Lauschen sich erfreu am alten Klang. :| Deutsches
Lied, tön ihnen Kunde fort und fort vom deutschen Geist, |: der im
tausendstimmigen Bunde seine alten Helden preist! :|

     3. Überall in deutschen Landen blühet kräftig der Gesang, der, aus
tiefster Brust entstanden, kündet laut des Herzens Drang. Deutsches,
Lied aus deutschem Herzen, töne fort von Mund zu Mund, hemm die
Klagen, heil die Schmerzen, knüpfe freier Männer Bund.

     4. Sei gegrüßt, du Fest der Lieder, ströme Freud und Segen aus,
daß die Scharen trauter Brüder kehren froh ins Vaterhaus! Nun,
wohlan denn, Deutschlands Söhne! laßt uns feiern Hand in Hand,
und die frohe Kunde töne durch das weite Vaterland!

A. H. Weißmann. 1838.