Textdaten
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Autor: Otfried Krzyzanowski
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Titel: Aristogeiton
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aus: Unser täglich Gift S. 17
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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     [17] ARISTOGEITON

Drei Frühlingstage war ich bang um dich.
Ich wußte nichts. Doch ahnte ich – Böses.
Schöner Knabe, folgsam der Sünde!
Später vergaß ich.

5
Drei Wochen später! Da erzähltest du mir.

Ich dachte: daß diese Dinge
Ewig die gleichen sind!
Das ist das Schöne.

Daß er dir Gift geschickt hat!

10
Weil – du ihn batest darum

In der Stunde der Scham,
Ist schön. Ich mußte doch lachen.

Das Gewissen tilgt den Dünkel nicht,
Und die Götter müssen uns verdammen.

15
Alles Tun und unsre Einsicht ist

Furchtbare Frechheit.

Einst war mir der Gedanke traurig,
Daß diese Dinge ewig die gleichen:
Jugend, Sünde, Scham, Verwirrung, Erwachen.

20
Dann fand ich das Ewige schön.


Jugend, Sünde, und: daß du mir all das
Erzählen mußtest: folgsam den Göttern,
Schöner Knabe, dem Tode entronnen!
Wie ich dich liebe!