Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Arbeit für Arbeitslose
Untertitel:
aus: Die Weltbühne. Jahrgang 22, Nummer 10, Seite 382
Herausgeber: Siegfried Jacobsohn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 9. März 1926
Verlag: Verlag der Weltbühne
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978. Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Arbeit für Arbeitslose von Theobald Tiger

 Herrn Ebermayer zur Beschlagnahme freundlich empfohlen

Stellung suchen Tag für Tag,
aber keine kriegen.
Wer kein Obdach hat, der mag
auf der Straße liegen.

5
Sauf doch Wasser für den Durst!

Spuck aufs Brot – dann hast du Wurst!
Und der Wind pfeift durch die Hose –
     Arbeitslose.
 Arbeitslose.

10
Schaffen wollen – und nur sehn,

wie Betriebe schließen.
Zähneknirschend müßig gehn …
Bleib du nicht am Reichstag stehn –!
Geßler läßt was schießen.

15
Zahl den Fürsten Müßiggang;

Friere nachts auf deiner Bank.
Polizeiarzt. Diagnose:
     Arbeitslose.
 Arbeitslose.

20
Wart nur ab.

 Es kommt die Zeit,
darfst dich wieder quälen.
Laß dir von Gerissenheit
nur nichts vorerzählen:

25
     Klagen hilft nicht,

     plagen hilft nicht,
     winden nicht und schinden nicht.
     Dies, Prolet, ist deine Pflicht:
 Hau sie, daß die Lappen fliegen!

30
 Hau sie bis zum Unterliegen!

 Bleib dir treu.
 Die Klasse hält
     einig gegen eine Welt.
Auf dem Schiff der neuen Zeit,

35
auf dem Schiff der Zukunft seid

Ihr Soldaten! Ihr Matrosen!
     Ihr – die grauen Arbeitslosen!