Antwort bey einem gesellschaftlichen Fragespiel
Was ein weiblich Herz erfreue,
In der Klein – und Großen – Welt?
Ganz gewiß ist es das Neue,
Dessen Blüthe stets gefällt;
Die auch in der Früchte Zeit
Noch mit Blüthen uns erfreut.
Paris war in Wald und Hölen
Mit den Nymphen wohl bekannt,
Drei der Himmlischen gesandt,
Und es fühlte wohl im Wählen
In der alt und neuen Zeit,
Niemand mehr Verlegenheit.
Du gewinnst sie auf mein Wort;
Und wer rasch ist und verwegen,
Kommt vielleicht noch besser fort.
Doch wem wenig dran gelegen
Der beleidigt, der verführt.
Vielfach ist der Menschen Streben,
Ihre Unruh, ihr Verdruß,
Auch ist manches Gut gegeben,
Doch das größte Glück im Leben
Und der reichlichste Gewinn
Ist ein guter leichter Sinn.
Wer der Menschen thörigt Treiben
Und wenn andre Narren bleiben,
Selbst für einen Narren gilt,
Der trägt schwerer, als zur Mühle
Irgend ein beladen Thier,
Wahrlich! so ergeht es mir.