Antwort an einen Gelangweilten

Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Antwort an einen Gelangweilten
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 70–71
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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ANTWORT AN EINEN GELANGWEILTEN


Du mußt in Langerweile
Es einmal ausprobiern,
Mit einer Nagelfeile
Dich zu rasiern.

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Du sollst an dem Schicksal nicht mäkeln,

Sollst nichts Lebendiges quäln.
Aber Hosenspitzen magst du häkeln
Und halblaut bis zweitausend zählen.

Und wenn nach tausendfünfhundert,

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Sofern du alles recht präpariert

Hast, plötzlich dein Ofen laut explodiert,
Dann zeige dich maßlos verwundert.

Und eilt dann irgend jemand herbei
Aus Neugier und um was zu retten,

15
Dann frage: was soll denn das dumme Geschrei?

Und schlage ihm ruhig das Hirndach entzwei
Und stopfe ihn still in die Betten.

Entfliehn und leugnen und irretun
Vermeide, denn das erschöpft sich.

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Vertiefe dich in den Begriff Immun,

Doch sei überzeugt, man köpft dich.

[71]
In England leidet man am Strick.

In Deutschland unterm Beile
Ganz sicher keinen Augenblick

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An Langeweile.