Anschlag zur Hussitensteuer

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Titel: Anschlag zur Hussitensteuer
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aus: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit / bearb. von Karl Zeumer, S. 237-244.
Herausgeber: Karl Zeumer
Auflage: Zweite vermehrte Auflage
Entstehungsdatum: 2. Dezember 1427
Erscheinungsdatum: 1913
Verlag: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: Digitalisat des Deutschen Rechtswörterbuches
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[237]
Nr. 160. (141). Anschlag zur Hussitensteuer. - 1427, Dez. 2.
Reichstagsakten IX, Nr. 76, S. 91 ff.
Anslag zu Franckfurt begriffen.

Gerattschlagt und beschloßen durch unsern herren den cardinal von Engeland, unsers heiligen vaters des pabst legaten, unser herren die kurfursten und ander fursten, geistliche und werntliche, fursten und herren pottschaft, prelaten, graven und herren, ritter und auch knecht, die auf dem tag zu Franckfurt auf den suntag nach sant Merteinstag nechstvergangen pei einander gewesen seind: wie man den Hußen und keczern zu Beheim widersten müg, die keczerei zu verdilgen und auszurewten.

A. Allgemeine Geldsteuer.

Zum ersten haben si besunnen und betrachtet, das die sachen die heiligen gemein kirchen und die ganzen kristenheit antreffen, dorumb auch ein iglich cristenmensch, jung und alt, reich und arme, niemant ausgenumen, pillich nach seinem stad und vermugen dorzu beraten und beholfen sein schullen, das sulcher keczerei widerstanden und ußgerewtet werde. Sie haben auch besünnen und betrachtet, das der heiligen cristenheit nicht verfenglich sei oder staden bringe, einen kriek mit den Hußen [238] anzuheben, der nicht geharret und vollenbracht werde. Und darumb, auf das man den kriek die vorgenante keczerei zu tilgen und außzurewten getreiben, beharren und vollenbringen müge, so bedunket sie der heiligen kirchen und cristenheit allernuczlichst und bequemlichst sein, volke umb gelte zu bestellen, die den kriek gen den keczeren treiben und harren solange, biß das die sache mit Gottes hilfe zu guttem ende kummen müge. Und haben dorumb besloßen, das nucze, gütte und bequeme sei ein gelt in der cristenheit aufzuheben in der maßen, als hernach geschriben stet, soliche volk zu einem teglichen kriege [und gemeinen] zuge und anders, wie das der cristenheit allerbeste zu nucze kummen mag, zu bestellen, dadurch nimand beswert werde und doch iederman nach markzale oder anzale mitleide und beholfen sei die keczerei zu vertilgen.

a. Anlegung der Geistlichen.

1. Zum ersten das ein igliche persone, die geistlich prelaturen, pfründen, pfarkirchn, beneficia, officia oder gülte hat, die er von nuczen und renten geistlicher gaben kauft hett, es sei auf den merern und hohen stiften oder auf anderen stiften in pfarkirchn, clostern, clausen, capellen, oder wie die dann desgleichen namen habent, von sülcher jerlicher gulte, die dieselbig persone hat, je von zweinzig gulden oder von zweinzig gulden wert an renten oder gulten ein gulden geben schol, oder nach anzale minder oder mer er es dan hat; und schol das steen zu seiner gewißen. (2) Und das epte, eptisin und klöstre, sie seind Benedicten oder Graes ordens, Premonstratenser oder Cartheuser, Johannsherren oder Teutschherren, Prediger, Barfußer, Augustiner, Unsrer-Frawen-bruder, Wilhelmiten, es sei manne- oder frawenclostere, oder welches ordens sie sind, sie sin exempt oder nicht, und auch Beghart, Begin, oder welcherlei geistlich stad oder wesen die sint, nimand außgescheiden, von allen iren jerlichen gülten, renten, nuczen und vellen, wie und welcherlei die sin, es sei an gelte, fruchte, wein oder anders, je von zweinzig gulden oder zweinzig gulden wert an renten oder gulten einen gulden geben schöllen. Und schol das steen zu iren gewißen. (3) Wers auch, das etliche priester oder geistliche persone weren, die kein goczgaben, und doch erbgütter hetten, die schulen von denselben gutten geben, als von den leien hernach geschriben stet. (4) Wern auch etliche geistliche persone, die nicht erbgutter oder auch goczgabe hetten, der schol iglicher zwen behemisch geben.

b. Einziehung und Bestellung der Steuer der Geistlichen.

5. Und das in iglicher stat, da ein bistume innen ist, zwen canonicken von dem merern und hohen stiften und zwen von den andern stiften und dorzu zwen ritter oder knechte, die der bischof derselben stifte mit ratte, wißen und willen seiner rette, graven und herren, ritter oder knechte, die er dann hat, ungeverlich darzu geben schol, die sie dann bequemlichen und gute darzu bedunken sein, soliche gelte von der pfaffheit, geistlicher und werntlicher, derselben stifte und auch manne- und frawenclöstere, als vor geschriben stet, aufheben und einnemen schullen. (6) Und die vorgenanten sechs sullen in gegenwertikeit des bischof und des capitels der merern und hohen stifte zu den heiligen sweren, soliche gelte in vorgeschribener maße aufzuheben und einzunemen getrewlichen und an alle geverde; und daz sie auch soliche gelte zu einer iglicher zeite in eine gemeine kisten, die in der sacristigen der merern und hohen stifte oder an einem anderen ende in derselben stat, do sie dann allersicherst und bast bewarte ist, sten schol, legen schullen. Und zu derselben kisten schol der vorgenanten sechser iglicher einen schlüßel haben. Und sie schullen auch solich gelte nindert anderswohin wenden, geben oder keren weder von zerünge noch dheinerlei ander sache wegen; sunder sie schullen soliche gelte zu iglicher zeite in die kisten legen und das darinnen beleiben laßen. Darzu schullen sie ein reigister machen und zu einer iglicher zeit einen iglichen mit seinem namen schreiben, wie vil er gegeben hat, und sie schullen demselben des auch ein zeddel und erkentnuß geben. Auch schullen die vorgenanten [239] sechs ir iglicher seinen schlußel bei im behalten, und keiner schol dem anderen seinen schlüßel leihen noch nimand anders in dheine weise. Und wann die zeite kümpt, das man die kisten aufsließen und gelte darauß nemen schol, das furbas zu antwürten an die stete, der sie bescheiden werden und hernach geschriben stet, so schullen die vorgenanten sechs sammentlich mit einander geen und von den capitteln der merern und anderen stifte mer zu in nemen und die vorgenante kisten mit kuntschaft aufsließen und das gelte darauß nemen und zeln, wie vil des sei; und sie schullen den capitteln der merern und andrer stifte ein zeichnuß geben, wie vil des geltes ist; und schullen dan dasselbe gelte hinwekfuren und antwürten an die stete und ende, als hernach geschriben stett. (7) Wers auch, das der vorgenanten sechßer einer oder mer kranke oder swache wurden, ußer lands furen, von tods wegen abgiengen oder sünst untuglichen wurden, so schol zu einer iglichen zeit, und als dicke des not gescheen wirdet, andere, die tuglichen darzu sein, an derselben stat in vorgeschribener maß gekorn und gegeben werden, die auch thun schullen, als vor geschriben stet, on alle geverde.

c. Anlegung der Weltlichen.

8. Das gelt von den werntlichen personen. Item das ein iglich cristenmensch, nimand dovon gesünderet oder außgeschiden, das fünfzehen jar oder daruber alt ist, wie das namen oder weßen hat, es sei mannes oder weiplich pild, einen behemischen großen oder eines großens wert an ander münz dorfur geben schullen. (9) Welch auch manne oder weiblich pild zweihundert gulden wert guttes oder darüber, doch unter thausent gulden wert uber schult hat, das schol geben einen halben gulden, und der behemisch schol auch gegen demselben mensch bezalt sein. Welch auch mann oder weiblich pild thausent gülden wert gutz oder darüber, es sei vil oder wenig, uber schuld hat, das schol einen gulden geben, und der behemisch schol domit auch bezalt sein. Und sülch bezalung schol sten zu eines iglichen menschen gewißenheit an ander beswerung. Wölt auch iemand von sein selbs wegen umb großern aplas und genad zu verdinen mer darzu geben, das ste im zu. (10) Item so sind angeslagen graven, herren, ritter und knecht darzu zu geben, als hernach geschriben stet: zum ersten, das ein grave geb funfundzweinzig gulden, ein herre funfzehen gulden, ein ritter fünf gulden, ein edelknecht drei gulden. Welchem herren denn es also gelegen wer, das er fünfzehen gulden nicht wol gegeben möcht, der schol zehen gulden geben; und schol das steen zu seiner gewißen. Und welcher edelknecht, der dreier gulden nicht wol gegeben mocht, der geb miner nach seiner gewißen. Wölt aber imand von sein selbs wegen umb größeren aplas und genad zu verdienen mer darzu geben, das stee zu im. (11) Und in welchem bistum iglicher grave und herre, ritter oder knecht geseßen ist, der schol sülch gelt den sechsen, die in demselben bistum darzu gesatzt sind, das gelt von der Hußen und keczere wegen, als vor geschriben stet, aufzuheben, antworten. Und sie schullen denselben auch zu ein igliche zeit in ire reigister schreiben, was er gegeben hat, und im auch des ein zeddel und erkentnuß geben. (12) Als die Jüden angeslagen sind: item das ein iglich Jüd, es sei manne oder weiblich pild, jung oder alt, einen gulden geben schol. Und in welcher stat, markt oder dorf Jüden geseßen sind, da schullen die, die das ander gelt von den cristen einnemen, dasselb gelt von den Jüden auch einnemen, antworten, anschreiben und anzeichnen und erkentnuß darvon geben, als vor geschriben stet.

d. Einziehung und Bestellung der Steuer von den Weltlichen.

13. Item ist gerattslagt das gelt aufzuhebn und einzunemen zu thün und zu bestellen, als hernach geschriben stet: zum ersten das ein iglicher herre in iglicher seiner stat nach rat seiner ret, graven und herren, ritter und knecht den pfarrer derselbigen stat und darzu zwen auß dem rat und zwen auß der gemein, das frumm, erber und unversprochen leut seind, kies und den den amptman derselbigen stat zugeb, und das [240] die sechs zu den heiligen swern, sülch gelt in maßen, als vor geschriben stet, einzunemen und aufzuheben getrewlichen und an all geverd; und das sie daz auch zu einer iglicher zeit in ein gemein kisten, die da in der sacristien der pfarkirchen oder sünst an einem anderem end in derselben stat, do sie dann allersicherst und bast bewart ist, steen schol, legen schullen. Und zu derselben kisten schol der vorgenanten sechser iglicher einen schlußel haben. Und sie schullen auch sulch gelt nindert anderwohin geben, wenden oder keren weder von zerung noch dheinerlei ander sach wegen, sunder sie schullen sulch gelt zu iglicher zeit in die kisten legen und das da innen beleiben laßen. Und darzu schullen sie auch ein reigister machen und zu einer iglicher zeit einen iglichen mit dem namen anschreiben, wie vil er gegeben hat, und demselben des auch ein zeddeln und ein erkentnuß geben. Auch schullen die vorgenanten sechs ir iglicher seinen schlußel bei im wol behalten, und keiner schol dem anderen seinen schlußel leihen noch iemand anders in dhein weis. Und wann die zeit kümpt, das man die kisten aufslißen und gelt darauß nemen schol, das furbas zu antworten an die stet, dohin sie bescheiden werden und hernach geschriben stet, so schullen die vorgenanten sechs sammentlichen mit einander geen und die vorgenante kisten mit kuntschaft erber leut, die sie dann dorzu nemen schüllen, aufslißen und das gelt dorauß nemen und zeln, wie vil des sei, und den purgern des ratts derselben stat ein zeddel und zeichnuß geben, wie vil des geltes ist; und schullen domit dasselb gelt hinwekfuren und das den sechsen desselben bistums, die dann darzu gekorn, geordent und geseczt sind, antworten, das furbas zu behalten, zu bebaren und damit zu thun, als hie vor und hernach geschriben ist. (14) Item das man in iglichem dorf sülch gelt aufzuheben und einzunemen zwen schopfen von dem gericht, oder ob nit schopfen da weren, zwen kirchgesworn, und zwen auß der gemein desselben dorf, das frumm, erber, unversprochen leut sind, kiesen und denselben den pfarrer und den amptman desselben dorf zugeben schullen, domit zu gefaren und zu thün in aller maßen, als hie vor von den steten geschriben stet. (15) Item ist gerattslagt, sulch gelt in den freien und reichsteten aufzuheben und einzunemen in maß, als hernach geschriben stet: item zum ersten, das der rat auß iglicher freien und reichstat drei auß dem rat, die zu der zeit in dem rat siczen, und drei auß der gemein derselben stat, das frumme, erber, unversprochen leute sind, kiesen und die dazu geben und ordenen schullen, die dann den rat der stat darzu bequemlichen und gut dünket sein. Die sechs schullen vor dem gemeinen rat zu den heiligen sweren, solich gelt in vorgeschribener maß aufzuheben und einzunemen getrewlichen und an all geverd; und das sie auch solich gelt zu einer iglichen zeit in ein gemein kisten, die in der sacristeien der pfarrkirchen derselbigen stat oder an einem anderem end in derselben stat, da sie dann allersicherst und bas bewart ist, sten schol, legen schullen. Und zu derselben kisten schol der vorgenanten sechser iglicher einen schlußel haben. Und sie sullen auch solich gelt nindert anderswohin geben, wenden oder keren weder von zerung noch dheinerlei ander sach wegen, sunder sie schullen sulch gelt zu einer iglichen zeit in die kisten legen und das darinnen bleiben laßen. Darzu schullen sie auch ein reigister machen und zu einer iglichen zeit einen iglichen mit seinem namen anschreiben, wie vil er gegeben hat, und sie schüllen demselben des auch ein zeddeln und erkentnuß geben. Auch süllen die vorgenanten sechs ir iglicher seinen schlußel bei im wol behalten, und keiner schol dem anderem seinen slußel leihen noch imand anders in dhein weis. Und wan die zeit kumpt, das man die kisten aufslißen und gelt dorauß nemen schol, daz furbas zu antworten an die stet, der sie bescheiden werden und hernach geschriben stet, so schullen die vorgenanten sechs samentlich mit einander geen, und der rat derselben stat schol in auch alsdann me zugeben, die mit in geen, und die vorgenante kisten mit kuntschaft aufslißen und das gelt darauß nemen und zeln, wie vil des sei. Und sie süllen dem rat derselben stat ein zeddel und ein zeichnuß geben, wie vil des geltes ist. Und schullen dann dasselb gelt hinwekfürn und antworten an die stat und ende, als hernach geschriben stet. Item wers auch, das der vorgnanten [241] sechser einer oder mer krank oder swacbe wurden, ußers lands füren, von tods wegen abgingen oder sunst untuglichen wurden, so schol der rate derselben stat zu einer iglichen zeite, und als dicke des not geschehen würdt, ander, die tuglich darzu sein, an derselben stat in vorgeschribener maße kiesen, ordenen und seczen und geben, die auch thun schullen, als vor geschriben stet, an alles geverde.

e. Die fünf Legstätten und ihre Bezirke.

16. Item das man soliche vorgeschriben gelte alles hie zwischen und sant Jörgentag nechstkumpt einfodern und eingewinnen schol und das gen Cölne, gen Nurenberg, gen Ertfurt, gen Salczburg oder gen Breßlaw der fünf stete eine, als danne von iglicher terminien unterscheidenlichen hernach geschriben stet, füren und hinter die, die in iglicher stat des zu warten darzu gekorn sind, mit gutter kuntschaft legen. (17) Mit namen was könikreiche und herzogthum, bistum, ept, eptisin, prelaturen und pfaffheit, herschaft, stete, dorfer und lande und aller ander, sie sind geistlich oder werntlichen, nidwendig Cölne gelegen sind, und auch die, die in die provincien und bistum zu Cölne geboren, die alle schullen soliche vorgeschriben gelte alles den, die in iglichem bistum, stat, markt oder dorf darzu gesaczt sint, das einzufordern und einzugewinnen, antworten. Und dieselben sullen dann das den sechsen, die in dem bistum zu Cölne darüber gekörn sein, oder dem mererm theil unter denselben antworten. Und dieselben sullen dann das furbas gen Nurenberg antworten. (18) Was auch erzbischof und herzog, bischof, ept, eptisin, prelaten und pfaffheit, geistleicher und werntlicher, herschaft, stet, dorfer und aller ander, wie die dann namen haben, obwendig Cölne und in den bistumen und provincien Tryr und Meincz gelegen sint, und das bistum Babenberg, doch außgescbeiden Heßen und Türingen, die sullen all solich gelt den, die in iglichem bistum, stat oder dorf darzu gesaczt sint das einzunemen und einzufordern, antworten. Und dieselben schullen das dann in vorgeschribener maß furbas gen Nurenberg antworten. (19) Desgeleichen schulln auch alle erzbischof, bischof, die herzogen von Sophoy und von Meilant, der prinz von Arenge, ept, eptisin, closter und auch die conmüne zu Venedige und Florencz, Jannue, Berren, Zürch und ir eidgenoßen und alle ander stet, merkt und dorfer, die zu in gehorn und in denselben landen gelegen sint, die all sullen auch solich gelte den, die in iglichem bistum, stat oder dorf darzu gesaczt sint das einzunemen und einzufodern, antworten. Und dieselben sullen das dann in vorgeschribener maß furbas gen Nurenberg antworten. (20) Auch sullen unser herren herzog Ludwig mit seinem land zu Beyern und all ander herzogen von Beyern, die in Beyern geseßen si-nt und dorzu die bischof von Wirczburg, von Regenspurg, von Passaw, von Constencz, von Augspurg, von Kure, von Eystedt, von Frysingen, von Basel, von Strospurg, von Speyr von Worms und auch ept, eptisin, prelaten, pfaffheit und all und iglich graven, herren, ritter und knecht, stet, merkt, dorfer zu in gehörig und in denselbigen bistumen und landen geseßen, sie sint geistlich oder werntlichen, sulch obgeschriben gelt in iglichen bistum, stat, markt oder dorf den, die dozu gesaczt sint daz einzunemen und einzufodern, antworten. Dieselben schullen dan daz auch furbas in vorgeschribener maß gen Nurenberg antworten. (21) Auch schullen unsers herren des erzbischof von Meincz stet, merkt, dorfer, land und leut in Heßen, Westvalen, in Turingen, auf dem Eisfeld gelegen und darzu alle erzbischof und herzogen und bischof, ept, eptisin, prelaten und all andre pfaffheit, als vor geschriben stet, in den landen Sachsen, Meißen, Turingen und Heßen, die conmunen der Henn stet und die zu in gehorn, solich gelt in iglichem bistum, stat, markt oder dorfe den die dorzu gesaczt sint daz einzufordern und einzunemen, antworten, und dieselben schullen das dann in vorgeschribener maß gen Erffurt antworten. (22) Es schullen auch der erzbischof von Salczbürg und alle herzogen von Osterreich und auch all bischof, ept, eptisin, prelaten, graven und freienherren, ritter und knecht und pfaffheit, geistleich und werntleich, stet, merkt und dorfer und lande und leute, die in die provincien [242] und erzbistum zu Salczburg geborn, ausgenumen die bistum zu Freysingen, zu Regenspurg, solich gelt alles den, die in iglichem bistum, stat, markt oder dorfe darzu gesaczt sint das einzufodern und einzugewinnen, antworten; und dieselben sullen das dann denselben sechsen furbas gen Salczburg antworten; und dieselben sullen das dann behalten und außgeben, als hernach geschriben stet. (23) Auch süllen die königinne von Dennenmarckt, Sweden, Nörweigen und von Polant herzog Weitolt, der herzog von Bommerin und all herzogen in der Slesien und all ander herzogen, darzu all erzbischof, bischof, ept, eptisin, prelaten, pfaffheit, graven und herren, ritter und knecht, stet, merkt, dorfer, land und alle ander, si sint geistlich oder werntlich, wie die dann namen haben, in den vorgenanten konigreichen, erzbistumen, bistum, herzogthum, herschaft und landen geseßen, und die dorin und dorzu gehörig, schullen all solich vorgeschriben gelt in iglichem bistum, stat, markt oder dorfe den, die dazu gesaczt sint daz einzufordern und einzunemen, antworten. Und die sullen das dann in vorgeschribener maß furbas gen Bresslaw antworten den sechsen, die darzu gegeben und gekoren sint, oder dem mererm teil unter in, di auch das alles also bestalten und außgeben schullen in maßen, als vor geschriben stet.

f. Verkündigung des Ablasses.

24. Item das man die briefe, die über solichen aplas und genade von unserm herren dem cardinale gegeben werden, alle suntag und alle heiligtage, als weite das lant ist, in allen den pfarren dem volke an der canzeln offenliche verkünden und darzu in dem besten reden schullen, als sich dan gepüret, sich darnach wißen zu richten.

g. Der Rat der Neun zu Nürnberg.

25. Auch schullen unser herren die sechs kurfursten, mit namen her Conrat zu Meincz, herre Otto zu Trier und herre Diettrich zu Cölne erzbischofe und herre Ludwig pfalzgraff bei Rein etc. und herzog in Beyern und herre Fridrich herzog in Sachßen und markgraff zu Meißen etc. und her Fridrich markgraff zu Brandeburg und burggraff zu Nurenberg, iglicher seiner rete einen und die stete von ir aller wegen drei auf den suntag Reminiscere nechstkumpt und darnach auf ein iglichen suntag zu außgang einer iglichen fronfasten gen Nurenberg zusammenschicken. Und der gemeine oberste haubtman schol zu einer iglichen zeit zu ine daselbst hin gen Nurenberg kommen, es wer dann, das er solich treffliche sache in dem lande zu Behem vor handen hett, do uß er auf die zeite nicht kummen konde, umb beßers nueze willen daselbst im lande zu Behem zu schicken. So schol er einen anderen seiner meinung genzlich unterweiset an sein stat dahin schicken mit seinem gelawbs- und gewaltsbriefe. Und wes dann die newn, oder als vil der dahin kumpt, und der gemeine oberst hauptman oder der, den er also mit seinem gelaubs- und gewaltsbriefe in vorgeschribener maß dahin schicken wirdet, oder das merer teil unter in zu einer iglichen zeite zu rate werden und auf ir eide uberkummen, es sei umb leute zu bestelen oder leuten gelt zu geben oder anders, was sich dann zu den sachen und gemeinem nueze treffen mag, das disen sachen und dem heiligen gelauben allernuczlichste sei, dem sullen sie nachgeen und daz also thun. (26) Wer auch, das dem gemeinem obersten hauptman geraten, nuczlich und bequemlich bedeucht sein, das unser herren der kurfursten und stete freunde von notturft wegen der vorgeschriben sache ce oder dicker und vor der egeschriben fronfasten und zeiten zusamen schölten kumen, wenn und als dicke er dann unsern herren den kurfursten und steten das enbüte und verkündet mit seinem versigelten briefe, so schullen sie also dahin schicken und dem nachgeen und thun in maß, als ob geschriben stet.

h. Verpflichtung der Rats der Stadt Nürnberg.

27. Auch schol der rate zu Nurenberg unsern herren den kurfursten einen briefe mit irer stat anhangendem insigel geben, dorinnen si sich versehreiben und versprechen [243] soliche gelte getrewlichen einzunemen, zu behalten und außzugeben in der maßen, als dann davon vor und nach geschriben stet.

i. Hauptrechnung der fünf Legstätten.

28. Auch schullen die sechs, den das genant gelte zu Cölne geantwort sol werden, als vor geschriben stet, ein reigister machen. Und der rate zu Cölne sol zwen auß irem rate, die sie bedunket gutte darzu sein, darzu geben, desselben auch ein reigister mit inne zu machen. So sol der rate zu Nürenberg, der das gelt daselbst einnemen schol, auch ein reigister machen und der comenthur des Teuthschen hauß auch ein reigister mit in machen. So schol der rat zu Erfurt auch ein register machen und der techant zu Unser Frawen kirchen daselbst sol eins auch mit in machen. So sullen die sechs, den das gelte zu Salczpurg befohlen ist aufzuheben, auch ein reigister machen und der rate der stat zu Salczburg sol zwen auß inne darzu geben, die sie dann bequemlich und gutte darzu bedunken sein, die in derselben maß auch ein reigister mit den sechsen machen. So sullen die sechs zu Breßlawe, den das vorgeschriben gelte aufzuheben befolhen ist, auch ein reigister machen und der rate zu Breßlaw sol zwen auß in, die sie bedunken darzu gutte sein, auch darzu geben, die auch ein reigister mit inne machen. Und die vorgeschriben zwen auß dem rate zu Cölne, der comenthur des Theuthschen hauß zu Nürenberg, der techant zu Unser Frawen zu Erffurt, die zwen auß dem rate zu Salczburg und die zwen auß dem rate zu Breßlawe sullen von unser heren der kurfursten und ander fursten wegen mit den, den das befolhen ist, in iglicher vorgeschriben stat solich gelt zu enphahen und einzunemen, von allen und iglichen, die in gelt antworten und pringen, mit einander anschreiben, also daz unser herren die kurfursten und ander fursten und auch die stet wißen mugen, wie vil geltes geantwort wert.

k. Einlieferung der Steuerkassen und Verausgabung des Geldes.

29. Auch schullen alle die, den in erzbistumen, bistumen, steten, merkten und dorfern befolhen ist solich vorgeschriben gelt aufzuheben und furbas den sechßen in iglichem erzbisthum oder bistum oder auch gen Cölne, gen Nurenberg, gen Erffurt, gen Salczburg oder gen Breslaw zu füren, bestelln und versorgen, das solich gelt zu einer iglichen zeit sicher bewart und gefürt wert an die stat und ende, da es hin gehöret, als es vor geschriben stet. Und was solich gelt zu füren und zu antworten kosten wirdet, das doch dieselben zum nechsten und bequemlichsten begreifen und anslagen schullen an all geverd, das man zu iren gewißen stellet: das sullen und mugen sie von demselben gelt nemen ongeverdlich, doch also das sie den, den sie sulch gelt zu einer iglichen zeit antworten werden, ein rechnung dovon thun und beschriben geben schullen, was das kostet hat, das dann dieselben, die das gelt enphahen, in ire reigister schreiben und den, die in das antworten, ein zeddel und ein erkenntnuß darvon geben. (30) Auch schol der rat zu Nurenberg und die sechß, die in den steten zu Erffurt, zu Salczburg und zu Breßlaw darzu gekorn und gegeben werden sulch gelt zu enphahen, einzunemen und zu behalten, als vor geschriben stet, dasselb gelt alles also getrewlich und wol behalten und bewarn und nimand iczig dovon geben, es sei dann, daz die newn, die von unsern herren den kurfursten und der stet wegen auf den suntag nach außgang iglicher fronfasten gen Nürenberg zusammen schullen kummen, als vor geschriben stet, und der gemein oberst hauptman oder das merer teil unter inne schreiben und sie heißen in iren offen, besigelten brifen sülch gelt hinwek ze geben. Und was in die dann zu einer iglicher zeit also schreiben und sie heißen, dem süllen sie gehorsam sein und das also thun.

B. Vorbereitung des Feldzuges.

31. Item so haben unser herren die kurfursten und ander fursten gerattslagt, als hernach geschriben stett: [244] Zum ersten, das alle fursten, geistlich und werntlich, graven und herren, ritter und knecht und auch die stet daran sint mit ganzem fleiß, das solich gelt, so dann einem iglichen aufgesaczt ist zu geben, so man allererst mag, bezalt und aufgehaben und zwi- schen hie und dem suntag Reminiscere gen Nürenberg, Erffurt, Salczburg, Breßlaw, als dan verzeichent ist, geantwort wert.

32. Item man schol auch hie zwischen offenlich sagen: ist iemand, der do solt nemen und leut furen wöl, das der auf den obgenanten suntag Reminiscere zu Nurenberg sei. Mit den schullen der oberst hauptman und unser herren der kurfürsten freunt reden und unterstên, eins zu werden, umb seinen solt im zu geben, und wie er sich halten und thun schül, es sei mit gefangen, nam oder anders.

33. Item als dann unser herren die kurfürsten auf denselben suntag Reminiscere die iren daselbs zu Nurenberg haben, söllen zu rat werden, was dann notturftig sei ze bedenken und fürzuwenden noch außweisung diser zeichnuß, da schullen der vorgenanten unser herren ret erfarn, wie vil geltes gen Nurenberg, gen Salczburg, gen Erffurt und gen Breslaw kummen sei. Und nochdem sie dann erfarn und verstên werden, wie vil geltes an iglich der vorgenanten stet kummen ist, darnach schullen si sich richten, reisig leut und volk zu besteln, und an die end, do es not sein wirdt, schicken und zulegen, daselbst zu bleiben und zu ligen, biß das man einen gemeinen zug thun wirdet.

34. Item darzu haben unser herren di kurfursten und ander fursten gerattslagt, das unser herre der cardinal und der markgraff von Brandenburg oberst hauptleut sein schullen.

35. Item es ist geratslagt einen zug zu thun gen Beheim, und daz man sein schul mit allen haufen und hersten an dem Behemer walt an enden, do man des zu rat wirdet, do es am besten sei, auf sant Johanns baptisten tag schirstkumment.

Geben zu Franckfurt, auf den dienstac nach sant Andresen tag des heiligen zwelfpoten, anno Domini millesimo quadringentesimo vicesimo septimo.