1. Zu Man=tu=a in Banden der treu=e Ho=fer
war, in Man=tu=a zum To=de führt ihn der Fein=de
Schar. Es blu=te=te der Brü=der Herz, ganz
Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz, mit ihm das Land Ti=
rol, mit ihm das Land Ti=rol, mit ihm das Land Ti=
[125] rol, mit ihm das Land Ti=rol.
2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig
festen Schritten, ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches
Mal vom Iselberg geschickt ins Thal |:im heilgen Land Tirol. :|
3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffen=
brüder die Händ’ er strecken sah, da rief er laut: „Gott sei mit euch,
mit dem verratnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!“
4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlegel vor, als
nun Andreas Hofer schritt durch das Kerkerthor. Andreas, noch in
Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol.
5. Dort soll er niederknieen, er sprach: „Das thu ich nit! Will
sterben, wie ich stehe, will sterben wie ich stritt, so wie ich steh auf
dieser Schanz — es leb mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land
Tirol!“
6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; An=
dreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft
mich recht! Gebt Feuer! Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land
Tirol!“
J. Mosen. 1810.