An eine Sängerin (Buch der Lieder 1827)
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[82] XVI. An eine Sängerin.
Als sie eine alte Romanze sang. Ich denke noch der Zaubervollen, 5 Entrollten Thränen meinen Wangen, –Ich wußte nicht wie mir geschah. 10 In Mutters warmen Kämmerleine,Und läse Mährchen wunderfeine, 15 Bei Ronzisvall da giebt’s ein Streiten,Da kommt Herr Roland herzureiten, 20 Er schwimmt in Blut, und athmet kaum;Kaum mochte fern sein Jagdhornzeichen 25 Das war ein laut verworr’nes Schallen,Das mich aus meinem Träumen rief. 30 Die Sängerin verneigt sich tief.
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