An die Günstigen
[12] An die Günstigen.
Dichter lieben nicht zu schweigen,
Wollen sich der Menge zeigen.
Lob und Tadel muß ja seyn!
Niemand beichtet gern in Prosa;
5
Doch vertraun wir oft sub RosaIn der Musen stillem Hain.
Was ich irrte, was ich strebte,
Was ich litt und was ich lebte,
Sind hier Blumen nur im Strauß;
10
Und das Alter wie die Jugend,Und der Fehler wie die Tugend
Nimmt sich gut in Liedern aus.