An Mignon (Goethe)
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An Mignon.
Ueber Thal und Fluß getragen
Ziehet rein der Sonne Wagen,
Ach! sie regt in ihrem Lauf,
So wie deine, meine Schmerzen,
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Tief im Herzen,Immer morgens wieder auf.
Kaum will mir die Nacht noch frommen,
Denn die Träume selber kommen
Nun in trauriger Gestalt,
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Und ich fühle dieser Schmerzen,Still im Herzen,
Heimlich bildende Gewalt.
Schon seit manchen schönen Jahren
Seh ich unten Schiffe fahren,
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Jedes kommt an seinen Ort,Aber ach! die steten Schmerzen,
Fest im Herzen,
Schwimmen nicht im Strohme fort.
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Schön in Kleidern muß ich kommen,
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Aus dem Schrank sind sie genommen,Weil es heute Festtag ist;
Niemand ahndet daß von Schmerzen,
Herz im Herzen,
Grimmig mir zerrissen ist.
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Heimlich muß ich immer weinen,Aber freundlich kann ich scheinen
Und sogar gesund und roth;
Wären tödtlich diese Schmerzen
Meinem Herzen,
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Ach schon lange wär ich todt.
GOETHE.