Textdaten
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Autor: Johann Baptist von Alxinger
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Titel: An Herrn Hofrath von Greiner
Untertitel:
aus: Gedichte S. 16-20
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
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Erscheinungsort: Halle
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[16] An Herrn Hofrath von Greiner.

Ein Liedchen würdigst du dich mir
Zum Angebinde[1] darzubringen,
Ein Liedchen will ich dir
Entgegensingen,

5
So gut ich kan:

Denn wohl weißt du, du edler Mann!
Ein Schurke thut mehr, als er kan.




Dein Biederherz, so sanft, so groß,
So gut, so deutsch, das absichtslos

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Für Menschheit und für Vaterland

Dahin sich giebt, sey nie verkannt!

     Lies immer dein verdientes Glück
In unsrer Fürsten Gnadenblick:
Es strahl’ auf dich von ihrem Thron

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Der Ehre viel, und reicher Lohn.


[17]      Doch bist du ja nicht Bürger nur,
Bist Vater auch; Mama Natur
Gab freundlich dir zwey Kinderchen,
Gar brav, und lieblich anzusehn.

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     Dein Lottchen, dessen scharfer Witz

Schon jetzt sich zeigt, und wie ein Blitz
Durch jede schöne Kenntniß fährt,
Sey dein und ihrer Mutter werth!

     Hohn, Tadelsucht, Koketterie

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Entweih’ des Mädchens Seele nie;

Ein Edler fühl’ einst Götterlust
An ihrer liebewarmen Brust!

     Dein Herzensjunge Xavier
Geh’ bald voll Jünglingsstolz einher,

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Hoch, wie man einen Hirschen mahlt

In seinem eignen Eichenwald!

[18]      Auf Bäum’ und Felsen klimm’ er n’auf,
Durchschwimme Seen, sey nicht im Lauf,
Im Waffenspiel und Ringen faul,

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Und tummle mächtig seinen Gaul.


     Stets bleib’ er von Empfindeley
Und jeder Modenarrheit frey,
Sey nie der Thierbegierden Sklav,
Empfinde stark, und handle brav.

40
     Dann siehst du froh in deinem Sinn

Nach diesen wackren Kindern hin,
Kannst nie die Edle segnen gnug,
Die sie in ihrem Schoosse trug;

     Die sie mit ihren Brüsten sog,

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Dir und der Tugend auferzog;

Für dich, und sie, bey Tag und Nacht
Mit endeloser Sorge wacht,

[19]      Die Weisheit kennt, und übt, und ehrt,
Mit Freyheit handelt, Menschenwerth

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Nach dem, was menschenwürdig ist,

Und nicht nach Aussenwerken mißt,

     All’ deinen Kummer redlich theilt,
Des Abends dir entgegeneilt,
Und dir in unsrem trauten Kreis

55
Die Stunden wegzuscherzen weiß.


     Drum lebt, die ihr es würdig seyd,
In engelgleicher Einigkeit,
Von Glück begleitet und von Ruhm,
Ein ganzes halbes Sekulum.

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     Und habt ihr dann das Leben satt,

Wies traun! der Edle meistens hat;
So rück euch sanft zugleich der Tod
Ins Himmelreich zu eurem Gott,

[20]      Und der, zu dem der Tod euch rückt,

65
Der segnend auf euch niederblickt,

Der Geber mache, würdig Paar,
Buchstäblich meine Wünsche wahr!

     Und wenn es eine Pflicht doch giebt,
Zu lieben, wer uns ehrt und liebt:

70
So ist, verzeiht! ich schmeichle nicht —

Mich warm zu lieben eure Pflicht.


  1. An meinem 25sten Geburtstage.