An Belinden
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An Belinden.
Warum ziehst du mich unwiderstehlich,
Ach! in iene Pracht?
War ich guter Junge nicht so seelig
In der öden Nacht!
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Heimlich in mein Zimmerchen verschloßen,Lag im Mondenschein,
Ganz von seinem Schauerlicht umfloßen –
Und ich dämmert ein.
Träumte da von vollen goldnen Stunden,
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Ungemischter Lust!Ahndungsvoll hatt’ ich dein Bild empfunden
Tief in meiner Brust.
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Bin ich’s noch, den du bey so viel LichternAn dem Spieltisch hältst?
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Oft so unerträglichen GesichternGegenüber stellst?
Reizender ist mir des Frühlingsblüthe
Nun nicht auf der Flur;
Wo du Engel bist, ist Lieb und Güte,
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Wo du bist, Natur.
P.