An Annette von Droste-Hülshoff (Kämpchen)
[122] An Annette von Droste-Hülshoff.
Bescheiden trete ich vor dich hin,
Um meine Grüße zu bringen
Dem Kind der Heide, der Königin,
Der hohen Schwester im Singen. –
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Ein Sohn des Volkes, ein armer Mann,Will ich der Reichen mich nahen
Und stehen in deiner Augen Bann
Und deinen Segen empfahen.
Auch ich bin einsam, wie du allzeit
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Im Leben es warst, Annette, –Ich trage wie du geheimes Leid
Und schleppe des Daseins Kette. –
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Nur bist du herrlich und strahlenrein,
Wie der Traube Blut im Becher –
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Du bist der leuchtende EdelsteinUnd ich nur ein armer Schächer. –
Doch deine Milde zieht mich hinan,
Ich weiß, ich darf mich dir nahen,
Darf stehen in deiner Augen Bann
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Und deinen Segen empfahen. –