An Alexander v. H.
Du, dessen Genius so früh
des Himmels Strahlenfackel raubte,
als die Natur ihm Flügel lieh,
damit er dankbar einst an Sie
der mit entfesseltem Genie
und kühner Schnellkraft der Gedanken
das Räderwerk der Weltenuhr
umspannt, die mystische Natur
verfolgt auf ahndungsreicher Spur,
die dunkeln Räthsel aufzuhellen,
um welche noch ein Schauer schwebt,
vor dem der Denker selbst erbebt,
die Täuschung der Theosophie
auf ihres Heiligthumes Schwellen
des Weltalls ewige Magie
als Wahrheits-Göttin aufzustellen; –
die feinste Blume des Genusses
der Kentniß Felsenhöh’n entreißt,
und dann am Strand des Lebensflusses
mit frischem Reitz sie blühen heißt;
der unermeßlichen Natur
kaum leichte Wölkchen den Azur
des freien Horizonts umsäumen,
indeß mit Ahndungen und Träumen
der am bestürmten Ozeane
der grenzenlosen Ewigkeit
nicht glüht und stampft im trunknen Wahne,
nicht auf der Hofnung morschem Kahne
der mit dem zarten Nervenspiele
vertraut, wie mit dem Schwung der Welt,
der Menschheit kränkelnde Gefühle
für keine Götterfunken hält;
das nähmliche Gesetz entdeckt,
das mit verborgnen Zauberkräften
in Neutons Stirn Ideen weckt –
O Freund ! seitdem so mancher Schleier
so mancher Weise, von dem Feuer
der Sehnsucht hingerissen, freier
am Quell der Wahrheit, Wollust trank,
komm, lehre Du, in hellern Zeiten
mich würdig auf Lukrezens Saiten
der nimmer älternden Natur
ein heilig Loblied zu bereiten.