An ***
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An ***
Du lebst und wenn auch nicht für mich,
Ich weiß, Du bist; soll mir dies nicht genügen?
Trink’ ich der Rose Duft, die sich
Dem Tag’ erschließt, nicht auch in vollen Zügen?
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Des Frühlings Morgensonnenstrahl,Ist er nicht mein, weil er auch Andern scheinet?
Du bist mein Frühlingsmorgenstrahl,
Von dessen Glanz mein Aug’ geblendet weinet.
Wie ich ein Bild von Künstlerhand
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Bewund’re ohne Wünschen und Verlangen,So laß mein Herz nur unverwandt
An Deiner Seele Himmelsschönheit hangen. M. v. T.