Textdaten
Autor: Franz Grillparzer
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Titel: Am Morgen nach einem Sturm
Untertitel:
aus: Franz Grillparzer - Sämtliche Werke. Hg. August Sauer. Erste Abteilung, Zehnter Band. Gedichte Erster Teil. S. 37
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Auflage:
Entstehungsdatum: Frühjahr 1819
Erscheinungsdatum: 1932
Verlag: Anton Schroll & Co.,
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Erscheinungsort: Wien
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Originalherkunft:
Quelle: ALO
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[37] Am Morgen nach einem Sturm.
Im Molo di Gaeta.
[27. April 1819]

Hast einmal wieder gestürmt?
Wildes, tobendes Element,
Wider Erd’ und Himmel
Feindlich kämpfend angerennt?

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Töricht! Fruchtlos!

Sieh! Die Erde steht unbewegt
Und der Himmel wölbt sich heiter glänzend,
Lächelnd über sie und dich.
Du aber bist taub und düster

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Und warst doch schön wie sie.


Feinde nicht die Erde an,
Weil sie fest und grünend,
Beneide nicht den Himmel,
Weil er blau und hell:

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Bist du minder fest als jene,

Bist du heller doch als sie;
Bist du minder hell als dieser,
Bist du fester doch als er,
Und beide – willst du ruhig quellen –

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Spiegeln sich vereint in deinen Wellen.

Drum gib auf nur die Beschwerde,
Sei erst ruhig und dann schau,
Ob du grün nicht wie die Erde,
Wie der Himmel blau.