Am Hängetau
[20] Am Hängetau
Das Hängetau ist lang und steil.
Jedoch die Übung an dem Seil
Ist heilsam und veredelt.
Dieweil du kletterst, wächst das Tau
A la Wauwau.
Marie, die unten nach dir blickt,
Kommt mit der Quaste in Konflikt.
Ich wette um ein Faß Gelee:
Erfaßt dich plötzlich die Idee,
Du möchtest Seemann werden.
Der Kletterschluß mißlingt dir freilich.
Er klingt auch häßlich papageilich.
Schwankst du verzweifelt hin und her,
Als atemloser Pendel.
Und jäh umgibt dich in der Luft
Ein unartikulierter Duft
Und dann erreichst du ganz verzagt
Den Balken unter Pusten,
Und weil Marie von unten fragt,
Und weil die Stimme dir versagt,
[21] Die Dame frägt, ob schwindelfrei
Und schüttelt die Manilla.
Du mimst voll Angst und Heuchelei
Den schwärmenden Gorilla.
Und nirgends eine Leiter steht,
Entschließt du dich voll Grausen
Und präsentierst dein Hinterteil
Und angelst lange nach dem Seil
Du plumpst der Dame auf die Brust
Und tust, als tätst du das bewußt,
Und blähst dich wie ein Segel.
Und nickst ein heiteres Allheil!
Teils Burschenschaft, teils Flegel.
Kein Mädchen, nicht einmal die Braut,
Sieht gerne Hände ohne Haut.