Altes Volkslied
Wem habe ich zu danken
– sag an, mein Herz, sag an –:
Wer knebelt die Gedanken?
wer setzt der Freiheit Schranken?
Der Leutnant, schlank gewachsen –
sag an, mein Herz, sag an –
der Reichswehr? die in Sachsen
und Thüringen blutige Faxen
Ist es der Hauptschriftleiter
– sag an, mein Herz, sag an –,
der dem schwarz-rot-goldenen Streiter
ein gebildeter, steter Begleiter
Es ist der deutsche Richter
– sag an, mein Herz, sag an –,
der sperrt das rote Gelichter
in die Zellen – und hinterher spricht er:
Man siehts, mein Herz, man siehts.
Denn die es besser wissen,
die schlafen auf strohenen Kissen;
und die nach dem Lichte streben,
und die die Freiheit begehren,
die können sich nicht mehr wehren.
Was verdienen unsre Richter?
Sag an, mein Herz, sag an!
Paragraph juchei!
Wir wissen es ja schon:
Viel hundert Taler im Jahr, mein Herz –
Unsere Liebe.
Und Pension.