1. Als noch Ar=ka=diens gold=ne Ta=ge mich jun=gen
Burschen an=ge=lacht, wie hab ich da in sü=ßem
Tau=mel die fro=hen Stunden hin=ge=bracht; leicht war mein
Herz und leicht mein Wech=sel, die gar zu bald da=von=ge=
rauscht! Und doch hätt ich mit kei=nem Für=sten in je=ner
Se=lig=keit getauscht; war selbst ein Fürst der Freu=de ja, o
[213] gold=ne A=ka=de=mi=a! War selbst ein Fürst der
Freu=de ja, o gold=ne A=ka=de=mi=a!
2. Zwar thät mein Vater häufig schreiben: Mein Sohn, geh ins
Kollegium; doch oftmals wider meinen Willen bracht mich der Zufall
neckisch drum; bald galt’s ein Fäßchen anzustecken, bald lag ich draußen
auf Mensur! Die Lust am Zechen und am Pauken liegt in des Burschen
Frohnatur. |: Wer schilt das krasse Füchslein da? O goldne Akademia! :|
3. Ging ich entlang die engen Gassen, aufs Haupt das Cerevis
gedrückt, hei, wie die schmucken Mädchen lachten, wenn freundlich ich
emporgenickt; den Weibern war ich wohlgewogen, als stets verliebter
Musensohn, gern hätt ich aller Herz besessen, doch eines war mein eigen
schon, des schönsten Mädchens, das ich sah, o goldne Akademia!
4. Ach, pfeilschnell flogen die Semester, ein altes Haus nennt man
mich heut, nun hat auch mir auf meine Locken der Winter seinen Reif
gestreut; doch nimmer will ich dich vergessen, der holden Freiheit Para=
dies, die schönste Zeit in meinem Leben, da ich noch flotter Bursche
hieß; stets bleib ich dir im Geiste nah, o goldne Akademia!
G. H. Schneideck.