Allgemeines Deutsches Kommersbuch:337

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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          752.     Gesellenlied.

     Mäßig geschwind.

     1. Seid nur lus=tig und fröh=lich, ihr Handwerks=ge=
sel=len, denn es kommt die Zeit, die uns all er=freut!
Sie ist all=bereits schon da=ha! - sie ist all=bereits schon da!

     2. Wir haben uns besonnen und haben Feierabend genommen
so ganz in der Still, reden auch nicht viel, denn das bringt in
Schwulibuhus.

     3. Wir haben uns besonnen, wo wir werden hinkommen; in das
Österreich, gilt uns alles gleich, Wien ist allda die Hauptstahadt.

     4. Leipzig an der Pleißen sah ich auch auf meinen Reisen, aber ach,
es gab mir der Meister den Abschied, und da mußt ich wieder fort, an
en andern Ort. —

     5. Hall und Jena an der Saalen konnt mir gar nicht recht ge=
falen, weil der Handwerksbursch so viel leiden muß von den Herren
Studiosibus.

     6. 30000 groß und klein Studiosen solln darein thun sein. Ein
und alle Tag höret man der Klag, daß der Morithaten sein darin
geschehn.

     7. Zu Breslau in der Schlesingen bin ich auch einmal gewesingen.
Aber, ach! es ist ein großer Mist, wenn das Wasser ausgetreten ist.

     8. Zu Berlin in der Brandenburg leben’s ärger noch als wie der
Turk; schlambolieren sehr, lieben noch viel mehr; es giebt allda auch
Kanoniere.

     9. O Heidelberg, du schöne Stadt, wenn es ausgeregnet hat! Da
ist alles still, wenn man lustig will d’ ganze Nacht krambambulieren.

     10. Kommen wir nach Frankfurt ’nein, wo so viele deutsche Brüder
sein, da haben wir allezeit unsre größte Freud’; ’s ist auch da das
deutsche Bündnis.

     11. Zu Friedberg in der Wetterau, da sah ich einen Kabeljau. Ich
betrachtet ihn beständig, er war nicht mehr lebendig, sondern er war
mausetohot.

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     12. Zu Dresden in der Chursachsen, wo die schönen Mädchen wachsen,
hätt ich das gewußt, hätt ich uf der Post eene wollt bestellen für den
Altgesellen.

     13. Zu Hamburg an der Elbige war ich gar nicht mehr derselbige.
Da spazierte ich auf dem Jungfernstieg mit meinem neuen Hemdekragöhen.

     14. Zu Westfalen in der Paderborn sah ich ein wütig großes
Eichenhorn, das lief in einem schnellen Lauf einen Baum hinauf, kam
aber nicht wieder herunter.

     15. Zu Hannover in dem türkischen Reichen, da ließ ich einen
streichen, kamen ihrer drei von der Polizei und pitschierten mir den
salva veniaha!

     16. Zu Straßburg in dem Ellensaß, da passierte mir ein großer
Spaß, da war bei einem Sturm ich auf dem Münsterturm und ließ
ein Papierchen herunterfliegen.

     17. Zu Frankreich in Paris, wo ich meine Stiefel sohlen ließ, da
hatt ich viele Freud, aber auch viel Herzeleid, weil der Bruder Straubinger
dort gestorben hat.

     18. Zu Madrid in dem Spanichen, da liebte ich das Hanichen,
sie war schwarz von Haar, treu mir fast ein Jahr, behielt aber zum
Andenken meine silberne Sackuhr.

     19. Zu London in dem Engelland schöne Pferde sein uns da bekannt,
laufen gar geschwind, laufen wie der Wind, haben aber keine Schwänze.

     20. Zu Amsterdam in die Holland schöne Farben sind allda bekannt,
grün und himmelblau, gelb und aschengrau, wie auch etwas Karmohsine.

     21. Zu Kopenhagn im Sunde viel Schiff liegn allda zu Grunde.
Übers weite Meer bringt man Stockfisch her; ’s giebt auch allda viel
Seehunde.

     22. Zu Moskau in die Rußland allerlei Leder sind uns da bekannt,
Juchten und Korduan; Zucker und Marzipan essen’s allda schon zum
Frühstuck.

     23. In dem Lande der Chinesen bin ich aber nicht gewesen; aber
ich hab ein’ gekannt, der hat einen gekannt, der wär beinah dort
gewesen.

     24. Wenn wir all’s gerichtet aus, alsdann gehn wir still nach
Haus, denken an die Zeit, die uns hat erfreut; und nun gehn wir
wieder fort.

     25. Jetzt, ihr Brüder, lebet wohl! lebet aller süßen Freuden voll!
Thut mir noch eins Bescheid! ’s daure unsre Freud bis drei Tag nach
der Ewigkeit.



          753.     Quodlibet.

     teutonicum furiosum

     (Menuett aus Don Juan.) Setzt der Löwe in Gedanken tief über
einen Graben still und schief, dann wird auch die Liebe siegen oder