1. Das war der Zwerg Per=kê=o im Hei=del=berger Schloß, an
[579] Wuch=se klein und win=zig, an Dur=ste rie=sen=groß. Man
schalt ihn ei=nen Nar=ren, er dach=te: „Liebe Leut, wärt
ihr wie ich doch al=le feucht=fröhlich und gescheut! wärt
ihr wie ich doch al=le feucht=fröhlich und ge=scheut.
2. Und als das Faß, das große, mit Wein bestellet war, da ward
sein künftger Standpunkt dem Zwergen völlig klar. „Fahr wohl,“
sprach er, „o Welt, du Katzenjammerthal, |: was sie auf dir hantieren,
ist wurst mir und egal. :|
3. Um lederne Ideen rauft man manch heißen Kampf, es ist im
Grund doch alles nur Nebel, Rauch und Dampf! Die Wahrheit
liegt im Weine. Beim Weinschlurf sonder End erklär ich alter Narre
fortan mich permanent.
4. Perkêo stieg zum Keller, er kam nicht mehr herfür und sog
bei fünfzehn Jahre am rheinschen Malvasier. War’s drunten auch
stichdunkel, ihm strahlte inneres Licht, und wankten auch die Beine,
er trank und murrte nicht.
5. Als er zum Faß gestiegen, stand’s wohlgefüllt und schwer, doch
als er kam zu sterben, klang’s ausgesaugt und leer. Da sprach er
fromm: „Nun preiset, ihr Leute, des Herren Macht, die in mir
schwachem Knirpse so Starkes hat vollbracht.
6. Wie es dem kleinen David gegen Goliath einst gelang, also
ich arm Gezwerge den Riesen Durst bezwang. Nun singt ein de pro-
fundis, daß das Gewölb erdröhnt, das Faß steht auf der Neige, ich
falle sieggekrönt.