Allgemeines Deutsches Kommersbuch:248

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 494, 495
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[494]

Herz ist ja dein Hei=mat=ort!

     2. Hab geliebt dich ohne Ende, hab dir nie was Leids gethan,
und du drückst mir stumm die Hände und du fängst zu weinen an.
|: O weine nicht, o geh nicht fort, mein Herz ist ja dein Heimatort! :|

     3. Ach, da draußen in der Ferne sind die Menschen nicht so gut;
und ich gäb für dich so gerne all mein Leben, all mein Gut. O bleib
bei mir und geh nicht fort, mein Herz ist ja dein Heimatort!

W. Sternau (d. h. Otto Inkermann). Vor 1851.


          551.     Wie kommt’s, daß du so traurig bist.     (III. 122.)

     Etwas langsam.. Schweizerisch..

     Er: 1. „Wie kommt’s, daß du so trau=rig bist und gar nicht ein=mal
lachst? Ich seh dir's an den Au=gen an, daß du ge=wei=net
hast, daß du ge=wei=net hast!“

     2. Sie. „Und wenn ich auch geweinet hab, was geht es dich denn
an? Ich wein, daß du es weißt, um Freud, |: die mir nicht werden
kann.“ :|

     3. Er. „Wenn ich in Freuden leben will, geh ich in grünen Wald;
vergeht mir all mein Traurigkeit und leb, wie mir´s gefallt.“

     4. Sie. „Mein Schatz ein wackrer Jäger ist, er trägt ein grünes
Kleid; er hat ein zart rot Mündelein, das mir mein Herz erfreut.“

[495]

     5. Er. „Mein Schatz ’ne holde Schäfrin ist, sie trägt ein weißes
Kleid; sie hat zwei helle Äugelein, was mir das Herz erfreut.“

     6. Beide. „So bin ich’s wohl, so bist du’s wohl, feins Lieb, schöns
Engelskind? So ist uns allen beiden wohl, da wir beisammen sind.“


          552.     Liebesscherz.     (III. 128.)

     In angenehmer Bewegung. Fr. Silcher nach einer Volksweise.

 
     1. Wo e kleins Hütt=le steht, ist e kleins Güt=le;
wo e kleins Hütt=le steht, ist e kleins Gut. Und wo viel
Bu=be sind, Maid=le sind, Bu=be sind, do ist’s halt
lieb=le, do ist’s halt gut.

     2. Lieble ist’s überall, lieble auf Erde, lieble ist’s überall, lustig
im Mai; wenn es nur mögle wär, z’mache wär, mögle wär, mei
müßt du werde, mei müßt du sein.

     3. Wenn zu meim Schätzle kommst, thu mer’s schön grüße, wenn
zu meim Schätzle kommst, sag em viel Grüß; wenn es fragt, wie es
geht, wie es steht, wie es geht, sag: auf zwei Füße, sag: auf zwei Füß!

     4. Und wenn es freundle ist, sag: i sei g’storbe, und wenn es lache
thut, sag i hätt g’freit; wenn’s aber weine thut, klage thut, weine thut,
sag: i komm morge, sag: i komm heut!

     5. Maidle, trau net so wohl, du bist betroge, Maidle trau net so
wohl, du bist in G’fohr: daß i di gar net mag, nemme mag, gar net
mag, sell ist verloge, sell ist net wohr.