Drip und drop und drip und drop, das ist ein wahrer Segen, es
fehl=te uns seit lan=gem schon ein warmer, feuchter Re=gen!
2. Das scheint mir doch ein schlechter Spaß: Die erbsendicken
Tropfen auf einmal an das Fensterglas etwas zu vorlaut klopfen.
Jetzt wär es, dacht ich, doch genug — Hans, reiche mir das Liederbuch,
wir wollen daraus Zug um Zug, dem Regen trotzend, singen |: Drip
und drop und drip und drop, wie dicht die Tropfen fallen! Bei wäss=
riger Begleitung soll ein fröhlich Lied erschallen! :|
3. Das draußen trinkt das frische Naß begierig Blatt und Blüte.
Im Keller hier liegt noch ein Faß von auserlesner Güte. Jetzt, Fäß=
lein, naht auch deine Zeit, denn heut regiert die Feuchtigkeit, aus=
gleichende Gerechtigkeit will Nässe draus und drinnen. Drip und drop
und drip und drop, es gießt als wie mit Kübeln, wer will das biß=
chen Feuchtigkeit im Kruge mir verübeln?
4. Es nimmt der Regen noch kein End! Ei, rückt nur dicht
zusammen! Und leuchtet’s hell am Firmament in hunderttausend
Flammenm, zieht’s Mägdlein zu euch auf den Sitz, das ist ja grad
der rechte Witz, daß wir so zwischen Blitz und Blitz den Donner lassen
schallen. Drip und drop und drip und drop, es schüttet aus den
Traufen, als wollte heut mit einem Schlag die ganze Welt versaufen!
5. O Zeus, hörst du denn gar nicht auf? Gefüllt sind alle Gossen,
doch kommt in nimmer müden Lauf der Wasserschwall geflossen. Be=
ständig steigt es in die Höh, die ganze Gegend ist ein See. Wenn
ich den Himmel recht versteh, so wird es ewig regnen. Drip und drop
und drip und drop, und steigt es nun noch weiter, flücht ich mit
Krug und Liederbuch und Mägdlein auf die Leiter!
Rudolf Hermanns.