[30]
3. Ja, gu=tes Schwert, frei bin ich und lie=be dich herz=in=nig, als wärst du mir ge=traut
als ei=ne lie=be Braut. Hur=ra! Hur=ra! Hur=ra!
4. „Dir hab ich’s ja er=geben, mein lichtes Ei=sen=le=ben. Ach wä=ren wir ge=traut,
wann holst du dei=ne Braut?“ Hur=ra! Hur=ra! Hur=ra!
5. Zur Brautnachts=Morgenröte ruft festlich die Trompete; wenn
die Kanonen schrein, hol ich das Liebchen ein. Hurra!
6. „O seliges Umfangen! ich harre mit Verlangen. Du Bräut=
gam, hole mich! Mein Kränzchen bleibt für dich.“ Hurra!
7. Was klirrst du in der Scheide, du helle Eisenfreude, so wild,
so schlachtenfroh? Mein Schwert, was klirrst du so? Hurra!
8. „Wohl klirr ich in der Scheide, ich sehne mich zum Streite,
recht wild und schlachtenfroh. Drum, Ritter, klirr ich so.“ Hurra!
9. Bleib doch im engen Stübchen; was willst du hier, mein Lieb=
chen? Bleib still im Kämmerlein; bleib, bald hol ich dich ein! Hurra!
10. „Laß mich nicht lange warten! o schöner Liebesgarten, voll
Röslein blutigrot und aufgeblühtem Tod!“ Hurra!
11. So komm denn aus der Scheide, du Reiters Augenweide!
Heraus, mein Schwert, heraus! Führ dich ins Vaterhaus. Hurra!
12. „Ach, herrlich ist’s im Freien, im rüstgen Hochzeitsreihen! Wie
glänzt im Sonnenstrahl so bräutlich hell der Stahl!“ Hurra!
13. Wohlauf, ihr kecken Streiter! Wohlauf, ihr deutschen Reiter!
Wird euch das Herz nicht warm? Nehmt’s Liebchen in den Arm!
Hurra!
14. Erst that es an der Linken nur ganz verstohlen blinken; doch
an die Rechte traut Gott sichtbarlich die Braut. Hurra!
15. Drum drückt den liebeheißen bräutlichen Mund von Eisen an
eure Lippen fest! Fluch! wer die Braut verläßt! Hurra!
16. Nun laßt das Liebchen singen, daß helle Funken springen!
Der Hochzeitmorgen graut - hurra, du Eisenbraut! Hurra!
Th. Körner. 1813.