Ach, sind wir unbeliebt!
Ach, sind wir unbeliebt! von Kaspar Hauser
Wenn man, wie wir, den Umsturz liebt,
macht man sich häufig unbeliebt.
Die Herren mit dem hohen Kragen.
die können dieses nicht vertragen.
Der Herr Assessor will Calais.
Wir sprechen auch vom Liebknecht-Mord.
Sie gleiten hurtig drüber fort.
Man denkt voll Freuden des Gerichts.
Der Herr Assessor guckt mich an:
Ist das ein Bolschewistenmann?
Und auch das Fräulein Aennchen schaut.
Wie zart ist ihre weiße haut!
das wird sie ganz gewiß nicht tun.
Ich fühl es leider ganz genau,
sie ist wie jede kleine Frau:
Sie liebt nicht Den, der revoltiert –
Wie ist sie süß! wie ist sie munter!
Ich falle langsam hinten runter.
So zeigts sichs wieder, Bruder – nämlich:
Gesinnung ist oft unbequemlich,
Ach Gott, wie sind wir unbeliebt!