auf der gold=nen Frei=heit Wohl!
2. Flur, wo wir als Knaben spielten, Ahnung künftger Thaten
fühlten, |: süßer Traum der Kinderjahre, kehr noch einmal uns zurück! :|
3. Mädchen, die mit keuschen Trieben nur den braven Jüngling
lieben, nie der Tugend Reiz entstellen, sei ein schäumend Glas gebracht!
4. Deutschlands Jünglingen zu Ehren will auch ich mein Gläschen
leeren, die für Ehr und Freiheit fechten; selbst ihr Fall sei heilig mir!
5. Männern, die das Herz uns rühren, uns den Pfad der Weisheit
führen, deren Beispiel wir verehren, sei ein dreifach Hoch gebracht!
6. Brüdern, die vor vielen Jahren unsres Bundes Glieder waren,
die der Bund stets liebt und ehret, sei ein schäumend Glas geweiht!
7. Brüder, die, befreit von Kummer, ruhn den langen Grabes=
schlummer, weihn wir, der Erinnrung heilig, diese frohe Libation!
8. Unterm Schatten heilger Linden werden wir uns wiederfinden,
wo sich Brüder froh umarmen in dem Hain Elysiums.
9. Laßt uns scherzen, laßt uns küssen, eh wir zu den Vätern
müssen, laßt uns jubeln, laßt uns trinken, eh der Sensenmann uns winkt.
10. Wenn ich deinen Kahn besteige, trauter Charon! o, so reiche
mir nochmals den Labebecher für den letzten Obulus!
11. Weil uns noch die Gläser blinken, laßt sie nicht vergebens win=
ken, leert sie, Freunde! Schwenkt die Hüte auf der goldnen Freiheit Wohl.
Vor 1794.